Handel mit Bangladesch legt kräftig zu

Bangladeschs Wirtschaft konnte sich auch in der Coronapandemie behaupten. Zwar legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2020 krisenbedingt nur um real 3,4 Prozent zu. Ersten Schätzungen der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) zufolge dürfte die Wirtschaftsleistung 2021 aber bereits wieder um 6,9 Prozent gewachsen sein. Für das laufende Jahr wird ein ähnliches Ergebnis erwartet. Bei den Exporten konnte das südasiatische Land nach einem Rückgang im Finanzjahr 2019/2020 (1. Juli bis 30. Juni) um 17 Prozent auf 33,7 Milliarden US-Dollar (US$) das Ruder in der Folgeperiode wieder herumreißen. Die Ausfuhren legten um 15 Prozent auf 38,8 Milliarden US$ zu, so die Daten des Export Promotion Bureau.

Deutsches Handelsdefizit ist 2021 weiter gewachsen

Auch der bilaterale Handel mit Deutschland ist 2021 kräftig gestiegen. Er zog gegenüber dem Vorjahr um 30 Prozent auf 9,3 Milliarden US$ an. Deutschland ist nach den USA der größte Absatzmarkt für Bangladeschs Exportschlager Textilien und Bekleidung, und entsprechend groß war erneut der Handelsüberschuss. Während Deutschland 2021 Waren im Wert von 877 Millionen US$ exportierte, waren die Bezüge aus Bangladesch mit 8,4 Milliarden US$ fast zehnmal so hoch, so die Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis). Deutschlands Außenhandelsdefizit mit Bangladesch legte damit 2021 um fast 27 Prozent auf 7,5 Milliarden US$ zu. 

Dies spiegelt sich auch in der Rangfolge der deutschen Handelspartner wider. Hier belegte das Land 2021 aus deutscher Sicht bei den Ausfuhren auf Eurobasis nur Platz 73. Bei den Importen lag Bangladesch hingegen auf Rang 32 - zwischen Portugal und Brasilien.

Maschinenbau kann Ausfuhren steigern

Die deutschen Ausfuhren nach Bangladesch verzeichneten 2021 ein Plus von 45 Prozent auf 877 Millionen US$ - nach einem Rückgang um ein Drittel im Jahr zuvor. Mit fast 400 Millionen US$ waren knapp die Hälfte davon Maschinen und Ausrüstung. Im Hauptsegment Textil- und Ledermaschinen konnten die deutschen Exporte um 60 Prozent auf 71 Millionen US$ zulegen. Weitere wichtige Sparten waren Fördertechnik, die mit 32 Millionen US$ um mehr als das Doppelte zulegte. Bei Pumpen und Kompressoren ging es um 66 Prozent auf 27 Millionen US$ nach oben.

Auch bei chemischen Erzeugnissen, Elektrotechnik sowie bei Mess-, Prüf- und Regeltechnik konnten die deutschen Exporte zum Teil kräftig zulegen. Anders bei der Medizintechnik: Hier gingen die Lieferungen um 3 Prozent auf knapp 32 Millionen US$ zurück. Mit einem Minus von fast 40 Prozent auf 9 Millionen US$ verzeichneten die Metallerzeugnisse den stärksten Rückgang unter den Hauptausfuhrgütern. 

Bangladesch liefert mehr Bekleidung und Textilien

Die deutschen Importe aus Bangladesch legten 2021 um rund 28 Prozent auf 8,4 Milliarden US$ zu. Das Land verkauft fast ausschließlich Bekleidung nach Deutschland und konnte seine Lieferungen in diesem Segment sogar nochmals um 26 Prozent auf 7,7 Milliarden US$ steigern. Die Einfuhr von Textilien und Schuhen wuchs ebenfalls. Die Lebensmittelimporte gingen 2021 hingegen um 9 Prozent auf 60 Millionen US$ zurück. Rund 97 Prozent der Einfuhren in dieser Kategorie sind Meeresfrüchte.