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Wirtschaftsumfeld | Welt | Energieeffizienz

Energieeffizienz-Initiative startet in elf Ländern

Eine neue multilaterale Initiative nimmt den Bausektor ins Visier. Mit erhöhter Energieeffizienz soll die CO-Bilanz des Sektors besser werden.

Von Hélène Pestel | Bonn

Die neu gestartete PEEB Cool-Initiative will die Energieeffizienz von Gebäuden verbessern. Sie ist Teil des von Deutschland und Frankreich initiierten Programms für Energieeffizienz in Gebäuden PEEB (Programme for Energy Efficiency in Buildings). Dafür stellen der Grüne Klimafonds GCF (Green Climate Fund), Deutschland und Frankreich insgesamt rund 230 Millionen Euro bereit.

Die zugesagten Finanzmittel sollen elf Ländern zugute kommen, die besonders unter Temperaturanstiegen durch den Klimawandel leiden. In Albanien, Argentinien, Costa Rica, Dschibuti, Indonesien, Mexiko, Marokko, Nigeria, Nordmazedonien, Sri Lanka und Tunesien könnten bald die ersten Projekte anlaufen.

Mit energiearmer Kühlung von Gebäuden das Klima schützen

Die neue Initiative zielt auf den Bausektor, um CO-Emissionen zu reduzieren. Sie soll sowohl zur Eindämmung von als auch zur Anpassung an den Klimawandel beitragen. Gebäude und Bauwesen verursachen knapp 40 Prozent der weltweiten energiebedingten CO-Emissionen. Aufgrund der zunehmenden Nachfrage nach Raumkühlung wird diese Zahl voraussichtlich weiter steigen. Mit der Initiative PEEB Cool wollen internationale Geber die Zielländer dabei unterstützen, ihre Bausektoren kompatibel mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens zu machen.

Dafür fördert das Programm Renovierungs- und vor allem Neubauprojekte. Bedingung für die Förderung ist, dass die Bauprojekte auf eine verbesserte Energieeffizienz für Heizung und insbesondere für Kühlung abzielen. Förderfähig sind Projekte für Gebäude folgender Kategorien:

  • Wohnraum für niedrige und mittlere Einkommensschichten
  • Bildungsstätten (Schulen, Universitäten, Klassenzimmer im ländlichen Raum, Wissenschaftszentren, Trainingszentren)
  • Gesundheitseinrichtungen (Gesundheitszentren, Krankenhäuser)
  • Öffentliche und kommerzielle Gebäude (öffentliche Einrichtungen, Märkte, Einkaufszentren, Büros)
  • Industriegebäude
  • Bahnhöfe und Busbahnhöfe
  • Hotels

Nachhaltige Lösungen gesucht

Zur Verbesserung der Energieeffizienz in Gebäuden fördert die Initiative Projekte, bei denen nachhaltige Kühlungssysteme eingesetzt werden. Das können sowohl passive als auch aktive Lösungen sein. Erstere umfassen beispielsweise architektonische Ansätze, die auf die natürliche Lüftung oder Biomaterialien mit guten thermischen Eigenschaften setzen. Aktive Ansätze wenden technische Gewerke mit niedrigem Energiekonsum und energiearme Kühlsysteme an.

Geber unterstützen mit finanziellen und technischen Ressourcen

Der finanzielle Arm der Initiative agiert über die französische Agentur für Entwicklungszusammenarbeit AFD (Agence Française de Développement) und sieht Kredite zu günstigen Konditionen für grüne Großbauprojekte vor. Projektträger können öffentliche oder private Investoren in den Zielländern sein. Die Finanzierung der Projekte wird von technischen Beratungsmaßnahmen in den Planungs-, Bau- und Betriebsphasen flankiert.

Die zweite Komponente der Initiative bilden die vorgesehenen Vorhaben der technischen Zusammenarbeit. Diese setzt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) um. Dabei geht es um die Kapazitätsentwicklung und Beratung öffentlicher und privater Akteure im Bausektor, zum Beispiel zur Strategieentwicklung und zur Verbesserung der institutionellen und regulatorischen Rahmenbedingungen.

Kredite und Zuschüsse fürs Klima

Der Großteil der Finanzierung für PEEB Cool kommt vom Grünen Klimafonds (GCF). Der GCF stellt 220 Millionen Euro zur Verfügung, hauptsächlich in Form von günstigen Darlehen. Diese sollen als Hebel wirken, um rund eine Milliarde Euro an weiteren Krediten zu mobilisieren.   

Gestärkt wird die Initiative durch zusätzliche Mittel aus Frankreich und Deutschland. Frankreich trägt 5 Millionen Euro über die AFD und 3 Millionen Euro über den französischen Umweltfonds FFEM (Fonds Français pour l’Environnement Mondial) an Zuschüssen bei. Deutschland beteiligt sich mit Zuschüssen in Höhe von 2,5 Millionen Euro aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Unternehmen, die Expertise in der Energieeffizienz von Gebäuden haben, sollten die Ausschreibungen von AFD und GIZ im Blick haben. Germany Trade & Invest informiert tagesaktuell über Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen im Bereich Energieeffizienz.

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