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Entwicklungsbanken fördern Klimaschutz in Kolumbien
Geber wie die Inter-Amerikanische Entwicklungsbank unterstützen Kolumbien bei der Reduzierung von Treibhausgasen. Das bietet gute Absatzmöglichkeiten für Umwelttechnik.
06.05.2022
Von Martin Walter | Bonn
Kolumbien erhält Unterstützung von der internationalen Gemeinschaft, um seine gesteckten Klimaschutzziele zu erreichen. Die Inter-Amerikanische Entwicklungsbank (IDB) fördert beispielsweise mit einem Kreditprogramm in Höhe von 47 Millionen US-Dollar (US$) die Energiewende in dem südamerikanischen Land. Das Kreditprogramm soll die kolumbianische Wirtschaft dekarbonisieren und den Ausstoß von Treibhausgasen senken.
Als lokaler Partner steht der IDB die staatliche kolumbianische Förderbank BANCOLDEX zur Seite. Die Bank erhält die Mittel von der IDB und ist für die Weitergabe der Kredite an kolumbianische Firmen zuständig. Dabei übernimmt BANCOLDEX auch die Beratung für die Unternehmen und nimmt die Kreditanträge entgegen.
Gefördert werden lokale Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien. Dazu zählen auch technische Komponenten wie Übertragungsleitungen, Energiespeicherung und -verteilung sowie Energieeffizienz und Messinfrastruktur. Ein anderer, für das Land wichtiger Bereich ist die Förderung der Elektromobilität.
Steigerung der Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit
Das Programm zur Förderung erneuerbarer Energien ist Teil eines größeren Kreditprogramms zur ökonomischen Reaktivierung nach der Coronapandemie. Insgesamt stehen dem Land über Kredite der IDB und Co-Finanzierungen in einem Zeitraum von sechs Jahren bis zu 600 Millionen US$ zur Verfügung. Die Kredite werden über BANCOLDEX hauptsächlich an kleine und mittlere Unternehmen vergeben. Gefördert werden mittel- und langfristige Investitionen in kreative Innovationen, technologische Modernisierung und ökologische Nachhaltigkeit. Firmen sollen neue Arbeitsplätze schaffen und die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Landes durch die Finanzierung strategischer Projekte in den Bereichen grüne Energie und Elektromobilität verbessern.
IDB vergibt weitere Kredite im Energiebereich
Über das Kreditprogramm hinaus unterstützt die IDB weitere Vorhaben zur Förderung erneuerbarer Energien in Kolumbien. Mit dem Betrag von 34,5 Millionen US$ soll der Treibhausgasausstoß durch verbesserte Energieeffizienz bei Wohn- und Geschäftsgebäuden in sieben Verwaltungsbezirken an der kolumbianischen Karibikküste gesenkt werden.
Außerdem fördert die Bank die Stromerzeugung aus geothermischen Quellen. Anfang 2022 sagte die IDB 9,53 Millionen US$ für ein entsprechendes Projekt zu.
Deutschland investiert in Klimaschutz in Kolumbien
Auch die deutsche KfW Entwicklungsbank fördert die Energiewende in Kolumbien. Für ein Reformprogramm hat die Bank im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) dem Land Ende 2021 ein Darlehen in Höhe von 150 Millionen Euro gewährt. Die Bank unterstützt Kolumbien dabei, Emissionen im Transportbereich zu reduzieren, eine Kreislaufwirtschaft einzuführen und im Finanzsektor Green Bonds zu etablieren.
Kolumbien hat ehrgeizige Ziele beim Klimaschutz
Das Land möchte bis 2050 Klimaneutralität erreichen und treibt mit ehrgeizigen Klimaschutzzielen seine Energiewende voran. Es hat eine Reihe von Gesetzen beschlossen, die erneuerbare Energien und Elektromobilität fördern. Insbesondere Wind- und Solarenergie sowie Biomasse werden in Kolumbien benötigt. Die steigende Nachfrage und zahlreiche Förderprogramme für Umwelt- und Klimaschutztechnologien machen das Land und die Region auch für deutsche Anbieter zu einem interessanten Markt.
Germany Trade & Invest informiert tagesaktuell über Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen der IDB.