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Special | EU | Rohstoffsicherung

EBRD und EU mobilisieren 100 Millionen Euro für Junior Miners

Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung und die Europäische Union starten eine Fazilität für Eigenkapitalinvestitionen zur Exploration kritischer Rohstoffe.

Von Edda Wolf | Bonn

Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) und die Europäische Union (EU) haben eine gemeinsame Fazilität zur Bereitstellung von Eigenkapitalinvestitionen für die Exploration kritischer und strategischer Rohstoffe (Critical Minerals Exploration Facility) aufgelegt. Damit sollen bis zu 100 Millionen Euro an Investitionen mobilisiert werden. Die Fazilität ist Teil des Junior Mining Programme (JUMP) der EBRD im Wert von 150 Millionen Euro für Eigenkapital- und Quasi-Eigenkapitalinvestitionen in Bergbauunternehmen im Frühstadium, das am 24. Juli 2024 genehmigt wurde. 

Die Fazilität umfasst Finanzmittel im Wert von 50 Millionen Euro. Davon stellt die EBRD 25 Millionen Euro bereit. Diese werden von der EU durch einen gleich hohen Betrag aus dem Programm Horizon Europe unter dem Dach von InvestEU ergänzt. Ziel der Fazilität ist es, weitere 50 Millionen Euro zu mobilisieren, um insgesamt auf 100 Millionen Euro zu kommen.

Eigenkapital für Junior Miners in 23 Ländern

Die EBRD erwartet, in fünf bis zehn Junior-Bergbauunternehmen (kleine und mittlere Unternehmen, mittlere Unternehmen oder kleine Midcaps) zu investieren, die in förderfähigen Ländern nach kritischen Rohstoffen suchen. Da sich Junior Miners in frühen Phasen der Bergbauentwicklung befinden und in der Explorationsphase noch keine Einnahmen erzielen, ist die Zufuhr von Eigenkapital aus Sicht der EBRD das am besten geeignete Unterstützungsinstrument. 

Die Finanzmittel werden vergeben an Explorationsunternehmen und -projekte in Ländern, in denen die EBRD tätig ist oder die vom Programm Horizon Europe abgedeckt werden. Dazu gehören einige EU-Mitgliedstaaten, aber auch Länder außerhalb der EU, da die EBRD insgesamt in 35 Volkswirtschaften aktiv investiert.

Fazilität zur Exploration kritischer Mineralien von EBRD und EU: Länderliste
EU-Mitgliedstaaten, in denen die EBRD tätig istNicht-EU-Staaten, abgedeckt vom Programm Horizon Europe 
BulgarienAlbanien
EstlandArmenien
LettlandBosnien und Herzegowina
LitauenGeorgien
GriechenlandMoldawien
KroatienMontenegro
PolenNordmazedonien
RumänienSerbien
Slowakische RepublikTunesien
SlowenienTürkei
Tschechische RepublikUkraine
Ungarn 
Quelle: Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE), Pressemeldung vom 31.07.2024

Nachhaltige Projekte für die Rohstoffsicherung der europäischen Industrie

Mit der neuen Fazilität will die EU nachhaltige Projekte für kritische und strategische Mineralien entwickeln, um das Risiko potenzieller Lieferkettenunterbrechungen zu verringern. So soll sichergestellt werden, dass die europäische Industrie über die erforderlichen Rohstoffe für die Digitalisierung und die grüne Transformation verfügt. Die Fazilität wird die Ziele der EU-Verordnung über kritische Rohstoffe (Critical Raw Materials Act) und des REPowerEU-Plans unterstützen. 

Aussicht auf erfolgreiche Bewilligung von Eigenkapitalbeteiligungen aus der Fazilität haben nur Explorationsprojekte, die den hohen Standards der EBRD in Bezug auf Klima, Governance, Umwelt und soziale Auswirkungen (ESG-Kriterien) entsprechen. Die strenge Ausrichtung der EBRD am Pariser Abkommen sowie die Überprüfung der Umwelt- und Sozialpolitik werden auf alle Projekte angewendet. 

Zur Pressemeldung der EBRD: EBRD and EU to mobilise up to €100 million for critical raw materials investments

Zur Pressemeldung der EU: Commission and EBRD launch joint facility mobilising up to €100 million for critical raw materials investments

Zur Finanzierung von Rohstoffprojekten durch die EBRD: Online-Leitfaden "Wie Rohstoffprojekte finanziert werden"

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