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Nationales digitales Gesundheitsinformationssystem geplant
Indonesien will die Gesundheitsdaten seiner Bürger in einer Datenbank erfassen, um Doppelbehandlungen zu vermeiden. Eine große Herausforderung ist der Datenschutz.
17.02.2022
Von Frank Malerius | Jakarta
Gesundheitsminister Budi Gunadi Sadikin hat den Aufbau eines nationalen Gesundheitsinformationssystems (Electronic Health Record - EHR) angekündigt. Ein entsprechendes Gesetz dürfte in naher Zukunft verabschiedet werden. Der EHR soll die Gesundheitsdaten der Bürger erfassen und Ärzten und Krankenhäusern zugänglich machen, um doppelte Behandlungen zu vermeiden und die Effizienz im Gesundheitssystem zu steigern. Die Planung sieht vor, dass das System persönliche Daten wie Alter, Geschlecht, Informationen zu Testergebnissen, Impfstatus sowie Abrechnungsdaten enthält.
Problem einer solchen Datenbank dürfte der Datenschutz werden. In jüngster Vergangenheit hat es in vielen Wirtschaftsbereichen Datenlecks gegeben. Unter anderem fand das Impfzertifikat von Präsident Joko Widodo seinen Weg ins Internet.
Importbeschränkungen bei Medizintechnik
Indonesien hat ein expandierendes Gesundheitssystem, getrieben durch wachsenden Wohlstand und die Einführung einer allgemeinen Krankenversicherung. Mittlerweile gibt es etwa 3.000 Krankenhäuser. Für ausländische Medizintechnikhersteller ist das Land dennoch ein schwieriger Markt. Im Jahr 2021 hat die Regierung staatlichen Krankenhäusern die Beschaffung von Importprodukten, die auch im Land hergestellt werden können, untersagt. Oft können heimische Firmen diese allerdings nicht in guter Qualität produzieren. Branchenexperten erwarten, dass nun vor allem chinesische Unternehmen Produktionsstätten im Archipel aufbauen werden.