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Auslandsinvestitionen im 1. Halbjahr 2023 auf erneutem Rekordhoch
Indonesiens Zufluss an ausländischem Kapital legt im Vorjahresvergleich um knapp 13 Prozent zu. Für die enormen Steigerungen seit 2022 gibt es keine detailgenaue Erklärung.
25.07.2023
Von Frank Malerius | Jakarta
Indonesien hat laut Investitionsministerium Badan Koordinasi Penanaman Modal (BKPM) im 1. Halbjahr 2023 knapp 24,5 Milliarden US-Dollar (US$) an ausländischen Direktinvestitionen (Foreign Direct Investments, FDI) eingeworben. Das ist ein neuer Rekordwert und eine Steigerung von etwa 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im Vergleich zu den Halbjahren davor steht fast eine Verdoppelung zu Buche.
BKPM nennt als Grund für den plötzlichen Anstieg Zuflüsse in den Bergbausektor und nachgelagerte Industrien. Doch dort hatte es schon die Jahre zuvor große ausländische Investitionsvorhaben gegeben. Die europäische Handelskammer EuroCham konnte in einer Analyse aus dem Jahr 2022 ebenfalls keine eindeutige Erklärung für die sprunghafte Entwicklung finden.
Deutschland investiert weniger als Luxemburg
Den BKPM-Zahlen zufolge flossen die meisten Gelder in die verarbeitende Industrie, darunter vor allem in die Metallverarbeitung, den Transport- und Telekommunikationssektor sowie die Chemiebranche. Knapp ein Viertel der FDI kam den Provinzen Zentralsulawesi und Nordmolukken zugute. Dort wird in großem Stil Nickel abgebaut und zu Edelstahl und anderen Produkten verarbeitet. Mehr als die Hälfte der FDI stammte aus Singapur, China und Hongkong. Deutschland lag mit Investitionen in Höhe von 89,8 Millionen US$ auf Rang 19, einen Platz hinter Luxemburg. In Indonesien ist Deutschland traditionell kein Investor, sondern Technologielieferant.