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Branchen | Israel | Öffentlicher Verkehr

Nächster Schritt für Israels 40-Milliarden-Dollar-Metro

Sieben Konsortien bewerben sich um Planung und Überwachung der Bauarbeiten. Die Gesamtlänge der drei Strecken liegt bei 150 Kilometern. Ein Metro-Gesetz wird vorbereitet.

Von Wladimir Struminski | Jerusalem

Ende Februar haben sieben Konsortien im Rahmen der Ausschreibung für Planung und Kontrolle der Bauarbeiten am Metro-Projekt im Großraum Tel Aviv ihre Bewerbungen eingereicht. Die Konsortien bestehen aus israelischen und ausländischen Firmen, wie es in Israel bei Großprojekten im Bereich der Infrastruktur üblich ist.  Für das Projekt ist die staatseigene Firma NTA Metropolitan Mass Transit System zuständig.

Drei Konsortien teilen sich Gesamtstrecke 

Aus der Ausschreibung werden drei Konsortien als Sieger hervorgehen. Jedem von ihnen wird jeweils eine der drei geplanten Strecken des Metro-Netzes zugeteilt.

Wie veröffentlicht wurde, setzen sich die sieben Konsortien wie folgt zusammen:

  • IN-PROJECT (Israel) und Artelia (Frankreich)
  • Dana Engineering, Yaniv Zohar Engineering, Levy Shtark Zilbershtein Consulting Engineers (Israel) und die italienische Metropolitana Milanese (MM Spa)
  • Baran Engineering, Tedem Civil Engineering (Israel), DB Engineering & Consulting (Deutschland) und Ineco (Spanien)
  • Poran Shrem, Hasson Yerushalmi Design and Planning (Israel) sowie die indischen Unternehmen RITES - Rail India Technical and Economic Service und Delhi Metro Rail Corporation
  • Massad Oz Management and Engineering, iSTERN Civil Engineering Projects Management, Amy Metom Engineers & Consultants sowie die spanischen Unternehmen Grupo TYPSA und SENER
  • WXG Waxman Govrin Geva, DEL Engineering (Israel) und Systra Groupe (Frankreich)
  • David Ackerstein – Civil Engineering, Decker Building and Engineering (Israel) und WSP UK  (Vereinigtes Königreich)

Wie die israelische Wirtschaftszeitung Globes berichtete, sollen die Ausschreibungssieger binnen einiger Monate feststehen. Damit könnten die Planungsarbeiten noch vor Ende 2023 beginnen. Für 2024 werde mit der Verlegung der heute bestehenden Infrastruktur begonnen, um Raum für die eigentlichen Bauarbeiten zu schaffen.

Inbebtriebnahme der ersten Strecke für 2034 anvisiert

Die Inbetriebnahme der ersten Strecke wird gegenwärtig für 2034 geplant. Wohl kommt es bei Infrastrukturprojekten in Israel zu oft jahrelangen Verzögerungen. Allerdings gilt der Bau des Metro-Netzes als die einzige realistische Alternative, das Landeszentrum vor dem völligen Verkehrskollaps zu bewahren. Deshalb bezeichnen israelische Fachkreise die Vergabe der Planungsarbeiten als einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer möglichst zügigen Realisierung des Projekts. Mit einem geschätzten Wert von umgerechnet rund 40 Milliarden US-Dollar, handelt es sich laut NTA um das größte jemals in Israel durchgeführte Infrastrukturvorhaben.

Zwar stößt das Projekt bei Verkehrsministerin Miri Regev auf Bedenken. Sie verlangt eine stärkere Berücksichtigung peripherer Landesteile – und nicht nur des Landeszentrums – durch die Verkehrspolitik der Regierung. Indessen gilt ihr Einfluss als begrenzt, nachdem die neue, seit Ende 2022 amtierende Regierung sich die Förderung des Metrobaus zum Ziel gesetzt hat.

Metro-Gesetz in Vorbereitung

Zudem gilt Finanzminister Bezalel Smotrich – in einer früheren Legislaturperiode selbst Verkehrsminister – als überzeugter Anhänger der Metro. Gleichzeitig bereitet das israelische Parlament ein spezielles Metro-Gesetz vor, um die rechtlichen Aspekte des Vorhabens zu regeln.

Das geplante Metro-Netz umfasst drei Linien mit einer Gesamtlänge von  circa 150 km und 109 Stationen. Zudem sind vier Bahndepots geplant. Die Strecken sollen durch insgesamt 24 Städte verlaufen und ein Fahrgastaufkommen von rund 2 Millionen Menschen pro Tag erreichen.

Die längste der drei Linien wird die M1 mit 85 Kilometern und 62 Stationen werden, gefolgt von der M3 mit 39 Kilometern Streckenlänge und 25 Stationen. Die M2 erreicht eine Länge von 26 Kilometern und wird über 22 Stationen verfügen.

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