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Geschäftsreisen

Feiertage 2024 – Israel

Hier finden Sie Informationen zu staatlichen und religiösen Feiertagen im Ausland, Hinweise zu Bankfeiertagen und Öffnungszeiten sowie interkulturelle Tipps.

Von Wladimir Struminski | Jerusalem

MEZ: +1 Stunde; MESZ: +1 Stunde

Feiertage in Israel 2024
TagMonatBeschreibung
24.MärzPurim  
25.MärzSchuschan Purim
23.April1. Tag Pessach
24. bis 28.April2. bis 5. Tag Pessach
29.AprilLetzter Tag Pessach
06.MaiGedenktag für die Opfer des Holocaust
13.MaiGedenktag für die Gefallenen der Kriege Israels
14.MaiUnabhängigkeitstag
05.JuniJerusalem-Tag
12.JuniSchawuot (Wochenfest)
13.AugustTischa be-Aw
03.OktoberRosch Haschana (jüdisches Neujahrsfest)
04.Oktober2. Tag jüdisches Neujahrsfest  
12.OktoberJom Kippur
17.OktoberSukkot
18. bis 23.OktoberSukkot: Zwischenfeiertage und letzter Tag
24.OktoberSimchat-Tora (Fest der Pentateuch-Freude)  
26.DezemberChanukka (Lichterfest) – endet am 02.01.2025

 

Die meisten offiziellen Feiertage sind religiöser Natur. Ausnahmen sind der Gedenktag für die Opfer des Holocaust, der Gedenktag für die Gefallenen der Kriege Israels, der Unabhängigkeitstag und der Jerusalem-Tag. Sowohl die religiösen als auch die nichtreligiösen Feiertage werden nach dem hebräischen Kalender festgelegt. Bei diesem handelt es sich um einen lunisolaren Kalender, sodass die Feiertage von Jahr zu Jahr auf unterschiedliche gregorianische Daten, aber stets in dieselbe Jahreszeit fallen. Die Feiertage beginnen am Vorabend des jeweiligen Tages. Der wöchentliche Ruhetag ist der Samstag (Schabbat).

Purim (Losfest) ist kein arbeitsfreier Tag, trägt aber Karnevalscharakter, sodass das Geschäftsleben eingeschränkt ist. In Jerusalem wird Purim unter dem Namen Schuschan Purim einen Tag später als im Rest des Landes gefeiert. 

Pessach (Übergangsfest) fällt zeitlich in die Nähe des Osterfestes, doch bestehen keine religiösen Gemeinsamkeiten. Das Fest erinnert an den Auszug der Kinder Israel aus Ägypten. Zwischen dem ersten und dem letzten Tag von Pessach, die Vollfeiertage sind, liegen fünf Zwischenfeiertage, doch bleibt ein in diese Zeit fallender Samstag Vollfeiertag. Das gilt auch für die Zwischentage von Sukkot (Laubhüttenfest).

Über Pessach und Sukkot finden in Ministerien und amtlichen Stellen Betriebsferien statt. In vielen Institutionen und Unternehmen werden diese beiden Feste ebenfalls für Urlaub genutzt.

Die Gedenktage für die Holocaustopfer und für die Kriegsgefallenen sind keine arbeitsfreien Tage, wegen ihres Trauercharakters sind Vergnügungsstätten jedoch geschlossen. Restaurants sind am Vorabend flächendeckend, im Laufe des Tages größtenteils geschlossen.

Der Jerusalem-Tag ist kein arbeitsfreier Tag; in Jerusalem kommt es aber zum Teil zu Einschränkungen des Geschäftslebens. Von arabischen Israelis wird der Jerusalem-Tag, der an die militärische Einnahme Ostjerusalems 1967 erinnert, ignoriert oder abgelehnt.

Tischa be-Aw (9. Tag des hebräischen Monats Aw) ist ein Fastentag zum Gedenken an die Zerstörung des Tempels in Jerusalem. Es handelt sich um keinen arbeitsfreien Tag, doch nehmen vor allem viele religiöse Juden, die das Fastengebot einhalten, an Tischa be-Aw Urlaub; Vergnügungsstätten und Restaurants sind grundsätzlich geschlossen.

Über Jom-Kippur (Versöhnungstag) ruht das öffentliche Leben völlig. Die Flughäfen werden geschlossen, sodass an diesem Tag Ein- und Ausreisen nicht möglich sind. Die acht Tage von Chanukka (Lichterfest) sind nicht arbeitsfrei. Ein in diese Zeit fallender Samstag bleibt indessen Vollfeiertag.

Die religiösen Minderheiten begehen ihre Feiertage nach dem Kalender der jeweiligen Religion. Bei christlichen Feiertagen ist zu beachten, dass die orthodoxen Kirchen sowie einige andere Gemeinschaften ihrem eigenen Kalender folgen, sodass die Feiertage nicht zeitgleich mit den Westkirchen begangen werden. Bei den Feiertagen religiöser Minderheiten handelt es sich um keine landesweiten Feiertage, doch werden sie von Angehörigen der jeweiligen Religionsgruppe eingehalten.

Mit rund 14 Prozent der Gesamtbevölkerung stellen Muslime die größte religiöse Minderheitsgruppe. Bei rund 2 Prozent der Bevölkerung handelt es sich um Christen unterschiedlicher Konfessionen. Knapp 2 Prozent der Landesbewohner sind Drusen, während eine Bevölkerungsgruppe von knapp 4 Prozent keine amtlich erfasste Religionszugehörigkeit besitzt.

Sicherheitshinweise

Auswärtiges Amt

Bankfeiertage

Außer an arbeitsfreien Tagen sind die Banken auch an Tischa be-Aw (Tag der Trauer um den Tempel) und Purim (Losfest) geschlossen. Andere Bankfeiertage gibt es nicht.

Geschäftszeiten

Unternehmensbüros sind an vollen Arbeitstagen sonntags bis donnerstags von morgens bis frühabends tätig und freitags in aller Regel geschlossen. Ministerien und Ämter arbeiten an vollen Arbeitstagen von 7:30 oder 8:00 Uhr bis 15:30 oder 16:00 Uhr und sind freitags geschlossen.

Öffnungszeiten

Die meisten Geschäfte haben unter der Woche von 8:30 oder 9:00 Uhr bis 19:00 oder 20:00 Uhr geöffnet, Supermärkte von 7:00 oder 7:30 bis 20:00 oder 22:00 Uhr; freitags und am Vorabend von Feiertagen meistens bis 14:00 oder 14:30 Uhr. Samstags sind im jüdischen Sektor die allermeisten Geschäfte und ein Großteil der Restaurants geschlossen. In arabischen Ortschaften und Stadtvierteln sind die Geschäfte samstags geöffnet.

Der öffentliche Verkehr ruht vom Freitagnachmittag bis Samstagabend beziehungsweise von Nachmittag des Tages vor einem arbeitsfreien Feiertag bis zum Abend des Feiertages (rund eine Stunde nach Einbruch der Dunkelheit).

Reisezeiten

Das Reiseverhalten der Israelis hat sich nach der Coronaepidemie wieder normalisiert. Israelis reisen häufig ins Ausland, meistens zu Urlaubszwecken.

Die Hauptreisezeiten liegen im Juli und vor allem August. Über Pessach und das Laubhüttenfest verreisen zahlreiche Israelis, während Ministerien und Ämter Betriebsferien einlegen. Religiöse Juden machen in den drei Wochen vor Tischa be-Aw (stets im Sommer) keine Ferien, verreisen aber oft unmittelbar danach.

Ferienzeiten

Die großen Schulferien dauern von Anfang Juli (Gymnasien einige Tage früher) bis 1. September beziehungsweise einige Tage davor. Längere Schulferien gibt es auch zu Pessach (im Frühjahr).

Sommerzeit

Die Sommerzeit dauert vom 29. März bis 27. Oktober 2024.

Dos and Don‘ts 

Im Durchschnitt wird in Israel weniger Wert auf Formalitäten gelegt als in Deutschland, doch geht das nicht auf Kosten der Höflichkeit.

Wie in Deutschland wird auch in Israel Klartext geschätzt; Geschäftsverhandlungen werden zielorientiert geführt.

Improvisation ist eine Stärke der Israelis; es kann sich lohnen, dabei mitzumachen.

Politik und Religion sind keine guten Gesprächsthemen beim Kennenlernen, mit Kritik sollte sich der Gast zurückhalten. Das gilt auch für das seit 2023 brenzligste Thema der israelischen Innenpolitik: die Schwächung der Judikative im Rahmen der von der Regierung verkündeten Justizreform. Zwar sind viele international tätige Geschäftsleute in Israel liberal eingestellt und widersetzen sich der Reform. Allerdings sollte der Gast bei seinen Gesprächspartnern keine Meinung unterstellen.

Die große Komplexität der israelischen Gesellschaft macht Fingerspitzengefühl erforderlich; im Zweifelsfall ist man mit westlichen Manieren ohne übertriebenes Zeremoniell gut aufgestellt.

An Schabbat und den religiösen Feiertagen sollte man den religiösen Einschränkungen Respekt zollen, auch wenn diese Vorschriften nach dem Judentum für Nichtjuden nicht verbindlich sind. So ist Juden das Anzünden von Feuer einschließlich des Rauchens, das Ein- und Ausschalten der Elektrizität und das Autofahren nach religiösen Vorschriften untersagt.

Im privaten Umgang mit jüdischen Israelis kann sich der Besucher jedoch nach deren Gepflogenheiten richten.

Im Fastenmonat Ramadan ist es unhöflich, tagsüber in der Gesellschaft von Muslimen zu essen oder zu trinken, auch wenn sie dem Gast gegenüber das nicht immer zum Ausdruck bringen werden.

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