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Klimaschutz-AtlasVerkehr: Verbrennungsmotoren sollen verbannt werden
Der Transportbereich hat mit einem Anteil von mehr als 17 Prozent an den japanischen Emissionen ein hohes Dekarbonisierungspotenzial.
04.09.2023
Von Jürgen Maurer | Tokyo
Die Regierung will Mitte der 2030er-Jahre auf dem Archipel keine Neufahrzeuge mit Verbrennungsmotoren mehr zulassen. An deren Stelle sollen Fahrzeuge der nächsten Generation mit Antrieben auf Vollelektro-, Plug-in-Hybrid- oder Brennstoffzellenbasis treten. Zudem steht auch bei Zügen der Einsatz alternativer Antriebe auf der Agenda.
Die Fern- und Nahverkehrsnetze sind bereits sehr gut ausgebaut. Zudem entsteht zwischen den wichtigsten Wirtschaftszentren eine Hochgeschwindigkeitsstrecke für Magnetschwebebahnen. Nicht zuletzt müssen Luft- und Seeverkehr im Einklang mit internationalen Standards ihre Emissionen senken.
Japan hat schrittweise die Standards für die Kraftstoffeffizienz nach oben geschraubt. Die einheimischen Kfz-Unternehmen müssen bis zum Fiskaljahr 2030 den Brennstoffverbrauch ihrer Fahrzeugflotten um mehr als 30 Prozent verringern. Pro Liter Benzin soll die Reichweite dann bei durchschnittlich 25,4 Kilometer liegen. Dieser Wert gilt für die gesamte Flotte eines Kfz-Herstellers.
Die Produzenten von Elektrofahrzeugen Nissan und Mitsubishi und der Hybridtechnologieanbieter Toyota haben früh internationale Maßstäbe gesetzt. Jedoch haben die japanischen Hersteller reine Elektroantriebe nicht konsequent weiterentwickelt. Das soll sich ändern. Alle japanischen Kfz-Marken wollen ihre Modellpaletten in der nächsten Dekade elektrifizieren. Das Land will zudem Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb entwickeln. Die Regierung bietet steuerliche Anreize und Kaufprämien für emissionsfreie Fahrzeuge.
Japan muss dazu auch eine ausreichende Ladeinfrastruktur schaffen. Ende März 2023 gab es japanweit knapp 33.200 Stromladestationen. Bis 2030 soll ihre Zahl auf etwa 150.000 Einheiten steigen. Für Brennstoffzellenfahrzeuge existierte Ende Januar 2023 ein Netz von 163 Tankstationen. Laut Plänen des Wirtschaftsministeriums sollen bis zum Jahr 2030 rund 900 dieser Tankstellen bereitstehen.