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Special Luxemburg

Luxemburger Start-ups expandieren auch ins Ausland

In Luxemburg gegründete Start-ups haben häufig das Problem, das der einheimische Markt sehr klein ist. Das Land hat etwas über 600.000 Einwohner. Viele ausländische junge Unternehmen ziehen das Großherzogtum deshalb nicht in Betracht. Für Luxemburger Start-ups liegt es umgekehrt allerdings auf der Hand, ins Ausland zu gehen.

Doctena expandiert in Europa


Ein Start-up, das dies bravourös geschafft hat, ist Doctena. Im Jahr 2013 begannen die drei Gründer ein Portal für Onlinebuchungen von Arztterminen zu lancieren. Einige Monate später ging die Plattform Doctena in Luxemburg an den Start. Allgemein-, Zahn- und Fachärzte können über das Portal Termine buchen lassen.

Sowohl Ärzte als auch Patienten erkannten schnell den Mehrwert des Portals. Patienten mussten nicht mehr am Telefon warten, um einen Termin zu bekommen. Sie konnten im Internet ihren Wunschtermin reservieren. Das Praxispersonal muss nicht mehr Stunden am Telefon verbringen, um Termine auszumachen.

In Luxemburg war das Projekt sehr schnell erfolgreich und das Unternehmen expandierte nach Belgien, da dort keine Wettbewerber waren. Es folgten die Niederlande, die Schweiz, Österreich und Deutschland. Bis 2018 verzeichnete Doctena Wachstumsraten von über 100 Prozent jährlich. Um in Europa weiter zu expandieren und die Marktposition zu stärken, sammelte Doctena von privaten Investoren im September 2018 rund 8 Millionen Euro. Das Unternehmen beschäftigt inzwischen mehr als 60 Mitarbeiter.

Ende 2018 nutzten über 10.000 Ärzte das System und 1,4 Millionen Termine wurden monatlich über die Plattform vereinbart. Das Unternehmen setzt sowohl auf Business Development durch Zukäufe anderer Unternehmen, als auch auf organisches, vertriebsbasiertes Wachstum.

Die Kölner itravel geht nach Luxemburg


Auch für deutsche Start-ups ist der Luxemburger Markt mit seinen wohlhabenden und qualitätsbewussten Einwohnern interessant. Im Jahr 2012 entstand das Kölner Start-up itravel, Spezialist für hochwertige Fern- und Hochzeitsreisen. Das Unternehmen bietet Kunden Erlebnistouren und Individualreisen. Dabei setzt itravel auf Exklusivität, Individualität und Nachhaltigkeit. Das Unternehmen schreibt seit 2017 schwarze Zahlen und ist seitdem auch in Luxemburg Stadt auf der Avenue Kennedy präsent. Im Jahr 2018 nahm itravel 15.000 Buchungen vor und setzte 18 Millionen Euro um. Innerhalb der nächsten fünf Jahre will das Start-up zum internationalen Marktführer bei Individualreisen werden.

itravel setzt als erster digitaler Reiseveranstalter künstliche Intelligenz und Datenanalyse ein. Damit können Kunden individuell konfigurierte Reisen buchen. Das Unternehmen kann durch Blockchaintechnologie direkt bei den Anbietern in den Destinationen Reisepakete bezahlen und buchen. Damit kann es Kredit- und Bankkosten sparen.

Durch Übernahmen 2016 und 2018 erweiterte itravel sein Angebot um die Sparten Familienurlaube und romantische Hochzeitsreisen. Zudem wurde itravel in das Ernst & Young Förderprogramm EYnovation aufgenommen, das den Zugang zu Experten bei einer Internationalisierung bietet.


Kontaktadressen

Weitere Informationen zu Luxemburg finden Sie unter www.gtai.de/luxemburg und zu Start-ups unter www.gtai.de/start-ups


Text: Inge Kozel

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