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Europäische Investitionsbank fördert Solarenergie in Marokko
Die Bank unterstützt den Bau von sieben Photovoltaik-Anlagen im Rahmen des Projekts Noor Atlas. Marokko schreibt in Kürze Beratungsleistungen zur Betreuung der Bauarbeiten aus.
02.05.2022
Von Laura Sundermann | Bonn
Die Europäische Investitionsbank (EIB) fördert mit 129 Millionen Euro den Bau von sieben Photovoltaik-Kraftwerken im Osten und Süden Marokkos. Die installierte Gesamtleistung soll 240 Megawatt betragen. Voraussichtlich Mitte Mai 2022 schreibt Marokko Beratungsleistungen für das Projekt Noor Atlas aus. Die Vorankündigung zur Ausschreibung hat die EIB Mitte April 2022 veröffentlicht.
Die Marokkanische Agentur für nachhaltige Energie (Masen) benötigt Unterstützung bei der Betreuung der Bauarbeiten sowie bei der Umsetzung des Umwelt- und Sozialmanagementsystems.
Bau der Kraftwerke noch nicht vergeben
Die EIB fördert das Projekt Noor Atlas gemeinsam mit der Europäischen Kommission und der KfW Entwicklungsbank. Letztere hat bereits in einer Frühphase meteorologische Messstationen finanziert. Die KfW unterstützt außerdem den Bau und Betrieb der 2019 ausgeschriebenen sieben Kraftwerke. Acht Unternehmen konnten sich präqualifizieren, vergeben wurde der Auftrag allerdings noch nicht. Zwischenzeitlich hat der Projektträger gewechselt. Masen hat das Projekt im Dezember 2021 vom Nationalen Amt für Elektrizität und Trinkwasser (ONEE) übernommen.
Die Anlagen werden im Osten des Landes in Enjil, Outat El Haj, Ain Beni Mathar, Bouanane und Boudnib sowie im Süden in Tantan und Tata stehen. Marokko möchte mit dem Projekt die Solarenergie in abgelegenen Gebieten des Landes entwickeln. So will es nicht nur weniger Kohlenstoffdioxid ausstoßen, sondern gleichzeitig mehr Arbeitsplätze in den ländlichen Regionen schaffen.
Ausbau der Solarenergie zur Produktion von grünem Wasserstoff
Das Projekt ist Teil des Marokkanischen Solarplans (MSP). Es ist nur eines von vielen Vorhaben, mit denen Marokko massiv in den Ausbau der Solarenergie investiert. Das Land plant, den Anteil erneuerbarer Energien bis 2030 auf 52 Prozent zu erhöhen. Hohe Kapazitäten bei der Solarkraft sind ebenfalls entscheidend dafür, dass Marokko wie geplant grünen Wasserstoff produzieren kann.
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