Branchen | Paraguay | Holzverarbeitung
Österreichischer Konzern liefert Zellstofffabrik
Das paraguayische Unternehmen Paracel S.A. will in die Produktion von Zellstoff einsteigen. Generalauftragnehmer für den Bau des 1,5 Milliarden US-Dollar teuren Werks ist Andritz.
26.08.2022
Von Fabian Nemitz | Bonn
Paracel verfolgt große Pläne zum Bau eines Zellstoffwerks in der Stadt Concepción im Zentrum des südamerikanischen Binnenstaats Paraguay. Produziert werden soll die Zellulose aus schnell wachsenden Eukalyptusbäumen. Hierfür legt das Unternehmen im Gebiet Concepción Plantagen auf einer Fläche von 185.000 Hektar an. Seit der Firmengründung im November 2018 hat Paracel laut eigenen Angaben bereits mehr als 17.000 Hektar bepflanzt.
Den Auftrag zum Bau der Fabrik hat am 16. August 2022 der Technologiekonzern Andritz aus Graz erhalten. Laut der Unternehmensmeldung liefert Andritz als Generalauftragnehmer sämtliche Ausrüstungen und Produktionstechnologien für die Fabrik mit einer Kapazität von 1,8 Millionen Tonnen pro Jahr. Der Wert des Auftrags beträgt mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar.
Dem finalen Zuschlag seien jahrelange Verhandlungen vorausgegangen, schreibt die Kleine Zeitung. Bei dem Auftragswert handele es sich um einen neuen Rekordwert für Andritz. Angesichts der Größe des Projekts dürften sich auch Chancen für Zulieferer ergeben.
Laut Angaben der AHK Paraguay soll die Anlage 2026 den Betrieb aufnehmen. Bei dem Werk soll auch ein mit Biomasse befeuertes Kraftwerk mit einer Leistung von 220 Megawatt entstehen.
Ende Juli 2022 war der österreichische Zellstoffhersteller Heinzel Holding bei Paracel eingestiegen. Künftig werden die Wiener 25 Prozent der Anteile an Paracel halten. Weitere Partner sind die paraguayische Zapag-Gruppe und das schwedische Familienunternehmen Girindus.