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Branche kompakt | Philippinen | Medizintechnik

Philippinen investieren mehr in die Gesundheitsversorgung

Der Bedarf an Medizintechnik in den Philippinen wächst. Die privaten und öffentlichen Ausgaben sollen um 7 Prozent pro Jahr zulegen.

Von Boris Alex | Kuala Lumpur

Ausblick der Medizintechnik in Philippinen

Bewertung:

 

  • Steigende private und öffentliche Gesundheitsausgaben sorgen für Absatzzuwächse.
  • Importabhängigkeit im Hochpreissegment bietet gute Lieferchancen für deutsche Anbieter.
  • Kooperation mit dem Privatsektor bei staatlichen Klinikprojekten.

Anmerkung: Einschätzung des Autors für die kommenden zwölf Monate auf Grundlage von prognostiziertem Umsatz- und Produktionswachstum, Investitionen, Beschäftigungsstand, Auftragseingängen, Konjunkturindizes etc.; Einschätzungen sind subjektiv und ohne Gewähr; Stand: April 2025

  • Markttrends

    Die Gesundheitsausgaben in den Philippinen steigen. Investitionen in neue Krankenhäuser bieten gute Absatzchancen für Medizintechnik. Diese wird größtenteils importiert.

    Der philippinische Markt für Medizintechnik ist noch stark unterentwickelt und bietet gerade deshalb in den nächsten Jahren wachsende Absatzchancen. Die Regierung will die staatliche Gesundheitsversorgung verbessern und investiert in die medizinische Infrastruktur. Gleichzeitig wachsen die Ansprüche der Patienten an das Behandlungsniveau und immer mehr Haushalte sind finanziell in der Lage, für eine bessere Versorgung auch tiefer in die Tasche zu greifen.

    8 %

    pro Jahr soll der Umsatz mit Medizintechnik in den Philippinen bis 2030 wachsen.

    Ausgaben für Medizininfrastruktur mehr als verdoppelt

    Entsprechend positiv entwickeln sich die Gesundheitsausgaben. Diese legten 2023 nominal um 17 Prozent auf umgerechnet 25,9 Milliarden US-Dollar (US$) zu, so die Daten des philippinischen Gesundheitsministeriums (Department of Health; DOH). Für das kräftige Plus 2023 waren vor allem die Ausgaben für Gesundheitseinrichtungen und deren Ausstattung verantwortlich. Diese erhöhten sich um 114 Prozent auf 3,5 Milliarden US$. Die Ausgaben für Medizintechnik legten laut DOH 2023 um 29 Prozent auf 770 Millionen US$ zu. Bis 2030 sollen die Gesundheitsausgaben im Schnitt um 7 Prozent pro Jahr auf 40 Milliarden US$ steigen, prognostiziert der Marktforscher Insights10.

    Je nach Abgrenzung können die Angaben zum Marktvolumen für medizintechnische Produkte stark schwanken. Statista beziffert es für 2024 auf rund 670 Millionen US$, darin sind allerdings nur Geräte berücksichtigt. Bis 2029 soll dieser Wert auf gut 1 Milliarde US$ steigen. Ken Research bezieht in seine Berechnungen auch Verbrauchsmaterialien und Medizinmöbel mit ein, die zusammen fast die Hälfte des Marktvolumens ausmachen, und kommt damit auf rund 1,5 Milliarden US$. Bis 2028 soll dieser Wert um jährlich 10 Prozent auf 2,3 Milliarden US$ zulegen, so der Marktforscher.

    Markt für bildgebende Diagnostik wächst stark

    Das größte Segment sind Geräte für die Kardiologie mit einem Marktvolumen von 95 Millionen US$ im Jahr 2024. Bis 2029 soll es auf 156 Millionen US$ zulegen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren 2023 mit einem Anteil von fast 30 Prozent die häufigste Todesursache in den Philippinen. Der Markt für Geräte zur Behandlung von Diabetes wie Dialysemaschinen und Insulinpumpen soll sich bis 2029 auf 150 Millionen US$ verdoppeln. Die Zahl der mit Diabetes diagnostizierten Filipinos soll bis 2045 um 75 Prozent auf 7,5 Millionen steigen, so eine Prognose der International Diabetes Federation. Der deutsche Medizintechnikhersteller B. Braun betreibt 35 Dialysezentren in den Philippinen und will in den nächsten Jahren weiter expandieren.

    Die bildgebende Diagnostik entwickelt sich ebenfalls positiv. Bis 2030 könnte sich der Absatz von Magnetresonanzgeräten (MRI), Computertomografen (CT) und Ultraschallgeräten auf 120 Millionen US$ nahezu verdoppeln, schätzt Insights10. Vor allem die ländlichen Regionen sind hier noch unterversorgt. Während beispielsweise auf der Hauptinsel Luzon auf 1 Million Einwohner 42 Röntgenapparate kommen, sind es auf der südlich gelegenen Insel Mindanao nur 26, so die Angaben des Marktforschers. Wegen mangelhafter Wartung und fehlendem Personal sind MRI- und CT-Geräte zum Teil nicht im Einsatz. Hier bieten sich Geschäftschancen zur Überholung dieser Anlagen.

    Privatkliniken bieten Geschäftschancen

    In ihrem "National Objectives for Health 2023 - 2028" Plan legt das DOH besonderen Fokus auf die Primärversorgung außerhalb der Ballungszentren. Durch mobile Kliniken und dem Ausbau des Telemedizinangebots soll die medizinische Versorgung in den ländlichen Regionen verbessert werden. Dies eröffnet Lieferchancen für Medizintechnik für den mobilen Einsatz wie EKG-, Ultraschall-, Blutdruck- und Temperaturmessgeräte, Überwachungsmonitore, Dialysemaschinen und Geräte zur Medikamentenverabreichung. Ein weiterer Fokus ist die Krebsvorsorge und -behandlung, bei der die philippinische Regierung im Rahmen des "2024-2028 National Integrated Cancer Control Program" (NICCP) mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kooperiert.

    Auch in der Tertiärversorgung wächst der Investitionsbedarf. Landesweit gibt es rund 1.500 Kliniken und Krankenstationen. Je nach Versorgungsangebot sind die Krankenhäuser in Level 1 bis 3 klassifiziert. Level-1-Kliniken verfügen über Operationssäle, Level 2 über Intensivstationen und Level 3 sind meist Spezialkliniken, die mit CT- und MRI-Geräten ausgestattet sind und eigene Labors haben. Gut die Hälfte der Krankenhäuser ist in privater Hand, in der Hauptstadtregion sind es sogar 70 Prozent. Diese Einrichtungen bieten Herstellern aus dem Hochpreissegment interessante Absatzchancen. 

    Investoren für Krankenhausprojekte gesucht

    Zur besseren Ausstattung von staatlichen Gesundheitseinrichtungen erhält das DOH Mittel aus dem Health Facility Enhancement Programm (HFEP) - auch für Medizintechnik. Für 2025 wurden 616 Millionen US$ bewilligt, ein Viertel mehr als im Vorjahr und der höchste Betrag seit dem Start des Programms 2017. Die Regierung will große Klinikprojekte bevorzugt mit dem Privatsektor realisieren. Die Behörde für Öffentlich-private Partnerschaften (Public Private Partnership Center of the Philippines) listete im April 2025 insgesamt 24 Projekte mit einem Investitionsvolumen von 465 Millionen US$.

     

    Ausgewählte Investitionsprojekte im Gesundheitssektor in den PhilippinenInvestitionssumme in Millionen US-Dollar
    Akteur/ProjektInvestitionssummeProjektstandAnmerkungen
    St. Luke’s Medical Center/Bau einer Klinik mit 450 Betten in Paranaque

    313,5

    Im Bau, Fertigstellung für 2029 geplantAkkreditiert für Medizintourismus
    University of the Philippines/Bau einer Universitätsklinik mit 400 Betten

    200,0

    PlanungsstadiumPublic Private Partnership
    University of the Philippines - Philippine General Hospital/Bau eines Krebszentrums mit 300 Betten

    165,3

    AusschreibungsstadiumPublic Private Partnership
    Philippine Nuclear Research Institute/Bau eines Forschungszentrums für Nuklearmedizin

    38,3

    MachbarkeitsstudiePublic Private Partnership
    Lung Center of the Philippines/Ausbau der Spezialklinik für Lungenkrankheiten

    21,9

    PlanungsstadiumPublic Private Partnership
    Quelle: Public Private Partnership Center of the Philippines 2025, Recherchen von Germany Trade & Invest

    Offen für Digital-Health-Anwendungen

    Die philippinische Bevölkerung ist sehr digital-affin und damit ein interessanter Markt für E-Health. Allerdings wurde bislang noch kein gesetzlicher Rahmen für das Angebot von digitalen Gesundheitsdiensten oder für elektronische Patientenakten geschaffen. Dennoch soll sich der Digital-Health-Markt bis 2029 auf 1,4 Milliarden US$ verdoppeln, prognostiziert Statista Market Insights. Davon entfällt gut die Hälfte auf digitale Lösungen zur Diagnose und Behandlung und weitere 46 Millionen US$ auf ärztliche Online-Konsultationen. Die Regierung will das Telemedizin-Angebot ausbauen, um in medizinisch unterversorgten Regionen den Zugang zu ärztlichen Untersuchungen zu verbessern.

    Von Boris Alex | Kuala Lumpur

  • Branchenstruktur

    Das Gesundheitssystem soll mehr Leistungen abdecken und die Versicherten entlasten. Die Regierung will Hersteller von Medizintechnik ansiedeln, um weniger importieren zu müssen.

    Die Philippinen haben 2019 mit dem "Universal Health Care Act" die allgemeine Gesundheitsversorgung eingeführt. Der Großteil der Bevölkerung ist über die Philippine Health Insurance Corporation (PhilHealth) versichert. Rund zwei Drittel des Budgets stammen aus Haushaltsmitteln, der Rest wird über Pflichtbeiträge - hauptsächlich von formell Beschäftigten und deren Arbeitgebern (jeweils 2,5 Prozent des Bruttogehalts) - finanziert. Zwar wurden die Gesundheitsleistungen unter PhilHealth in den letzten Jahren erweitert, decken aber nach wie vor nur die medizinische Grundversorgung ab. Für darüber hinaus gehende Behandlungen greifen entweder private Zusatzversicherungen oder die Patienten zahlen aus eigener Tasche.

    Rahmendaten zum Gesundheitssystem in den Philippinen

    Indikator

    Wert

    Einwohnerzahl (2024 in Mio.)

    115,8

    Bevölkerungswachstum (2024 in % p.a.)

    0,8

    Altersstruktur der Bevölkerung (2024)

     

      Anteil der unter 14-Jährigen (in %)

    28,6

      Anteil der über 65-Jährigen (in %)

    5,3

    Durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt (2023 in Jahren)

    72,2

    Durchschnittliches Haushaltseinkommen (2023 in US$)

    6.385

    Gesundheitsausgaben pro Kopf (2023 in US$)

    199

    Anteil der Gesundheitsausgaben am BIP (2023 in %)

    5,9

    Registrierte Ärzte (2022)

    143.721

    Registrierte Zahnärzte (2022)

    55.084

    Krankenhausbetten/100.000 Einwohner (2022)

    98

    Quelle: Philippine Statistics Authority 2024, Weltbank 2024, Department of Health 2024, Bureau of Local Employment 2023

    Regierung will staatliche Gesundheitsversorgung ausbauen

    Diese "Out of Pocket Spendings" hatten 2023 mit 44 Prozent den größten Anteil an den gesamten Gesundheitsausgaben in Höhe von knapp 26 Milliarden US-Dollar (US$). Dicht dahinter folgten die Haushaltsmittel und Beiträge für die staatliche Gesundheitsversorgung mit 43 Prozent. Die restlichen Zahlungen wurden über private Krankenversicherungen geleistet. Die philippinische Regierung will die Belastung der Haushalte durch Direktzahlungen für medizinische Dienste in den nächsten Jahren verringern. Denn diese könnten Prognosen zufolge bis 2029 auf 13 Milliarden US$ steigen. 

    Zur Entlastung der privaten Haushalte bei den Gesundheitsausgaben soll der Umfang der staatlichen Leistungen erweitert werden. Zur Finanzierung müssten die öffentlichen Mittel erhöht und die Beiträge für PhilHealth weiter angehoben werden. Diese sind seit 2019 von 2,75 auf jetzt 5 Prozent gestiegen. Um die Belastung für die Steuer- und Beitragszahler zu verringern will die Regierung die Effizienz im Gesundheitssystem erhöhen und so Kosten einsparen. Dies könnte unter anderem durch die Digitalisierung des Gesundheitssektors erreicht werden, so die Pläne des Department of Health (DOH).

    Privatsektor bietet Chancen im Hochpreissegment

    Nach Angaben des DOH gab es 2022 landesweit 2.838 Einrichtungen zur medizinischen und zahnmedizinischen Erstversorgung (Primary Care Facility; PCF). Diese bedienen vor allem den ländlichen Raum und sind personell und technisch gering ausgestattet. Im Schnitt arbeiten dort 1,4 Ärzte und die wenigsten PCF verfügen über Röntgengeräte. Zur weiteren Behandlungen werden die Patienten in eine der knapp 1.284 Kliniken überwiesen. Diese sind zu 54 Prozent in privater Hand. Weitere 33 Prozent werden von den jeweiligen Provinzen oder Kommunen und die übrigen Krankenhäuser vom DOH bestrieben.

    Qualität und Ausstattung der Hospitäler unterscheiden sich sehr stark. Staatliche Spezialkliniken sowie private Krankenhäuser in den Großstädten sind meist technisch am besten ausgestattet. Dort kommen zum Beispiel auch roboterassistierte Chirurgiesysteme zum Einsatz. Die größte Klinikkette des Landes, Metro Pacific Health, betreibt landesweit 27 Hospitäler mit 4.500 Betten sowie weitere Gesundheitseinrichtungen. Daneben gibt es kleinere private Betreiber wie St. Luke's Medical Center, The Medical City, AC Health oder Mount Grace, die jeweils mehrere modern ausgestatteten Krankenhäuser sowie kleinere Kliniken betreiben. 

    Deutschland zählt zu den wichtigsten Lieferländern

    Die Philippinen sind bei medizintechnischen Geräten fast vollständig auf Importe angewiesen. Lediglich Verbrauchsmaterialien wie Spritzen und Katheter, Orthopädietechnik und Prothesen sowie einfache Diagnosegeräte werden lokal montiert und zum Teil auch exportiert. Die Einfuhr von Medizintechnik ist seit 2019 um durchschnittlich 7,4 Prozent pro Jahr auf zuletzt 694 Millionen US$ gestiegen. Auf Rang 1. der Lieferländer stand 2023 Singapur mit 125 Millionen US$. Daneben sind China, die USA, Japan und Deutschland die wichtigsten Lieferanten von Medizintechnik. Im Vergleich zum Vorjahr legten die deutschen Lieferungen um 16 Prozent auf 56 Millionen US$ zu.

    Importe ausgewählter Medizinprodukte nach Philippinen und Anteil aus DeutschlandIn Millionen US-Dollar, Anteil in Prozent
    SITC Import (2023)

    Anteil Import aus Deutschland

    774.1Elektrodiagnoseapparate und -geräte63,91,6
    774.2Röntgenapparate etc.91,88,5
    741.83 Sterilisierapparate5,49,3
    872.1Zahnmedizinische Instrumente; a.n.g.4,634,8
    872.21Spritzen, Nadeln, Katheter, Kanülen etc.98,43,7
    872.25Ophthalmologische Instrumente10,929,4
    872.29Andere Instrumente, Apparate und Geräte160,120,9
    872.3Therapiegeräte, Atmungsgeräte etc.38,13,7
    872.4Medizinmöbel etc.21,15,7
    899.6Orthopädietechnik, Prothesen etc.199,71,0
    Quelle: UN Comtrade 2025

    Der philippinische Medizintechnikmarkt ist nach Einschätzung eines Branchenvertreters sehr kompetitiv. Vor allem im öffentlichen Sektor is der Preis meist das entscheidende Kriterium. Die Absatzchancen sind für Geräte im Hochpreissegment bei den privaten Gesundheitsdienstleistern zwar höher. Allerdings sind angesichts der starken Konkurrenz in diesem Segment auch die Anforderungen an After-Sales-Services deutlich größer. Bei der bildgebenden Diagnostik sind beispielsweise die führenden internationalen Anbieter mit Vertriebs- und Servicebüros vertreten. Der Archipel ist auch logistisch eine Herausforderung, da die Ballungszentren mit den meisten Hospitälern über die drei größten Inselgruppen Luzon, Mindanao und Visayas verteilt sind.

    Sonderwirtschaftszonen für Produktion von Medizintechnik

    Auf dem Weltmarkt für Medizintechnik spielen die Philippinen bislang eine untergeordnete Rolle. Allerdings machten die Exporte 2023 einen Sprung um 36 Prozent auf 548 Millionen US$. Wichtigste Abnehmerländer waren Japan und die USA mit jeweils rund 90 Millionen US$. Es gibt 40 bis 50 größere lokale Hersteller von medizinischen Verbrauchsmaterialien und einfachen Instrumenten und Geräten schätzt die Medical Device Association of the Philippines.

    Die Regierung hat in ihrem "2023-2028 Philippine Development Plan" die Medizintechnik als eine Zukunftsbranche für die Entwicklung der verarbeitenden Industrie identifiziert. Ziel ist es, die Philippinen als Fertigungsstandort in diesem Segment zu etablieren. Die Investitionsbehörde Philippine Economic Zone Authority (PEZA) wurde damit beauftragt, Sonderwirtschaftszonen für Unternehmen aus der Medizintechnik- und Pharmabranche zu schaffen. Im März 2025 hat PEZA die Richtlinien und steuerlichen Incentives für eine Ansiedlung in diesen "Pharmazones" veröffentlicht (PEZA Board Resolution No. 25-050).

     

    Von Boris Alex | Kuala Lumpur

  • Rahmenbedingungen

    Bei Medizintechnik gilt ein längeres Zulassungsverfahren. Ausschreibungen im öffentlichen Gesundheitssektor erfolgen über eine zentrale Plattform.

    Herstellung, Import und Export von medizintechnischen Produkten unterliegen in den Philippinen gesetzlichen Vorschriften und bedürfen einer vorherigen Zulassung. Zuständig hierfür ist das zur Regulierungsbehörde Food and Drug Administration (FDA) gehörende Center for Device Regulation, Radiation Health and Research (CDRRHR). Um ein Produkt zuzulassen, muss zunächst bei der FDA online eine "License to Operate" (LTO), also eine Betriebslizenz zur Herstellung und Vertrieb von Medizintechnik beantragt werden. Da nur philippinische Unternehmen eine LTO beantragen können, muss ein deutscher Anbieter entweder eine lokale Gesellschaft gründen oder mit einen Vertriebspartner mit LTO-Lizenz zusammenarbeiten.

    Produktregistrierung dauert bis zu neun Monate

    Anschließend kann das Zulassungsverfahren für das oder die Produkte starten. Am Anfang steht die Risikoklassifizierung gemäß den ASEAN Medical Device Directive (AMDD) von A (niedrig: Thermometer, Sauerstoffmasken, Stethoskope etc.) bis D (hoch: Stents, Herzschrittmacher, Herzklappenersatz etc.). Für den Import von Produkten der Risikoklasse A muss die Bescheinigung "Certificate of Medical Device Notification" (CMDN) und für B, C and D das "Certificate of Medical Device Registration" (CMDR) erteilt werden. Je nach Risikoklasse dauert der Prüf- und Registrierungsprozess zwischen sechs und neun Monaten. Beim Import von Medizintechnik (HS-Codes 9018 bis 9022) fällt kein Einfuhrzoll an. Weitere Informationen bietet das Access2Markets Portal der EU. Das Erstattungsverfahren bei Medizinprodukten erfolgt über den staatlichen Gesundheitsversicherer PhilHealth, nimmt aber längere Zeit in Anspruch.

    Neue Ausschreibungsregeln erhöhen Lieferchancen

    Die großen Klinikketten haben zentrale Einkaufsabteilungen, über die sie ihre medizinischen Geräte und Verbrauchsstoffe beschaffen. Im öffentlichen Sektor schreibt die zuständige Stelle aus. Auf der zentralen Ausschreibungsplattform der Regierung PhilGEPS können die Tender nach Produktkategorien abgerufen werden. Mit dem "New Government Procurement Act" (NGPA) wurden im Juli 2024 die Ausschreibungsregeln überarbeitet. So sollen ab 2027 zwischen Ausschreibung und Auftragserteilung nur noch 60 statt 90 Tage vergehen. Auch erhält nicht mehr der niedrigste Bieter automatisch den Zuschlag. Dadurch erhöhen sich die Lieferchancen für qualitativ hochwertigere Produkte.

    Die GTAI stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

    Von Boris Alex | Kuala Lumpur

  • Kontaktadressen

    Bezeichnung

    Anmerkungen

    Germany Trade & Invest

    Außenhandelsinformationen für die deutsche Exportwirtschaft

    AHK Philippinen

    Anlaufstelle für deutsche Unternehmen

    Exportinitiative GesundheitswirtschaftDie Exportinitiative bündelt Unterstützungsangebote für die Internationalisierung der Gesundheitswirtschaft

    Department of Health

    Gesundheitsministerium

    Philippine Health Insurance Corporation (PhilHealth)

    Staatlicher Krankenversicherer

    Center for Device Regulation, Radiation Health, and Research (CDRRHR)

    Zulassungsstelle für Medizintechnik

    Philippine Government Electronic Procurement System (PhilGEPS)

    Zentrale Ausschreibungsplattform der Regierung
    Public-Private Partnership (PPP) Center of the PhilippinesAusschreibungsplattform für Öffentlich-private Partnerschaften
    Philippine Hospital AssociationVerband der Krankenhausbetreiber
    Private Hospitals Association of the PhilippinesVerband der privaten Krankenhausbetreiber
    PhilMedical ExpoFachmesse und Konferenz für die Gesundheitswirtschaft (13.8. bis 15.8.2025, Manila)

     

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