Branchen | Polen | Solarenergie
Neue Förderung für Fotovoltaikanlagen und Energiespeicher
Das staatliche Förderprogramm "Mein Strom" (Mój prąd) geht in die vierte Runde. Erstmals gibt es Zuschüsse nicht nur für Fotovoltaikanlagen, sondern auch für Energiespeicher.
05.04.2022
Von Christopher Fuß | Warschau
In der neuen Auflage zahlt Polens staatlicher Umweltfonds (Narodowy Fundusz Ochrony Środowiska i Gospodarki Wodnej; NFOŚiGW) Hausbesitzern, die Solarpaneele auf ihre Dächer montieren, maximal etwa 4.500 Euro. Den höchstmöglichen Zuschlag gibt es nur, wenn Interessenten gleichzeitig in Energiesteuerungstechnik und in Energiespeicher investieren.
Produkt | Zuzahlung1) |
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Fotovoltaikanlage | 890 |
Fotovoltaikanlage, wenn weitere Elemente gekauft werden: | 1.100 |
Wärmespeicher | 1.100 |
Stromspeicher | 1.700 |
Energiemanagement (HEMS/EMS) | 670 |
Anträge nimmt der Umweltfonds ab dem 15. April 2022 entgegen. Das Budget des Programms beträgt rund 77 Millionen Euro, deutlich weniger, als in vorangegangenen Ausgaben. Der NFOŚiGW will bei großem Interesse zusätzliche Mittel bereitstellen.
Ziel des Programms ist es, dass Hausbesitzer erzeugten Strom vor Ort verbrauchen und nicht ins Netz einspeisen. Die Leitungen in Polen gelten als veraltet. Landet Fotovoltaikstrom in Energiespeichern, entlastet das die Netze.
Für Mikro-Fotovoltaikanlagen, die ab April 2022 ans Netz gehen, sind die Einspeisebedingungen außerdem ungünstiger als bisher. Damit wird es für sogenannte Prosumenten - Energieerzeuger, die gleichzeitig Verbraucher sind - attraktiver, erzeugten Strom selbst zu verbrauchen. Der NFOŚiGW zahlt Prämien an Personen, die aus dem bis März 2022 geltenden Einspeisetarif in das neue, weniger vorteilhafte System wechseln. Diesen Wechselbonus gibt es auch für Anlagen, die bereits früher eine Förderung erhalten haben.
Die vorangegangenen Ausgaben von "Mein Strom" haben entscheidend zum Boom der Fotovoltaik in Polen beigetragen. Für Solarpaneele gab es Prämien in Höhe von bis zu 1.100 Euro.