Special Schweiz
Auch deutsche Gründer zieht es in die Schweiz
Die Schweizer Start-up-Szene ist auch für ausländische Investoren attraktiv. Dies zeigt das Interesse an Unternehmensansiedlungen und der Präsenz internationaler Geldgeber vor Ort. So haben nicht nur die Topinvestoren aus dem Silicon Valley wie Google Ventures einen Fokus auf die schweizerische Gründerszene gelegt sondern zunehmend auch Unternehmen aus China, die sich im Lande niederlassen, darunter Tencent und das Onlineportal Alibaba. Letzteren findet man etwa unter den Early-Stage-Investoren, die 17 Millionen Schweizer Franken (sfr) in Wayray investiert haben. Das Start-up entwickelt holographische Augmented Reality für Autos. In den vergangenen Jahren haben chinesische Firmen über 50 Mrd. US$ in der Schweiz investiert. Im Jahr 2017 stammten laut dem Swiss Venture Capital Report 2018 über 70 Prozent des in Start-ups investierten Kapitals von ausländischen Investoren.
Längst haben auch deutsche Gründer die Schweiz entdeckt. Die politischen Rahmenbedingungen, die Sprache sowie Arbeitseinstellung und Mentalität sind vertraut. Sowohl Fintech-Start-ups, oder Jungunternehmen aus anderen Technologiesparten: immer mehr junge innovative Firmengründer zieht es in die Schweiz. Aufgrund der überschaubaren Szene lassen sich dort schnell Netzwerke aufbauen.
Anfang Juni 2018 fand erstmalig das sogenannte "Market Entry Bootcamp" im Kraftwerk Zürich statt. Angesprochen waren internationale Start-ups mit innovativen Geschäftsideen in den Bereichen Finanztechnologien (Fintech und Crypto), Lifesciences, Nahrungsmittel sowie Infrastruktur und Mobilität. Laut Bericht des startupticker, einem schweizerischen Informationsportal rund um die Start-up-Szene, waren 50 internationale Start-ups aus über 21 Ländern in der Schweiz, um das Schweizer Start-up Ökosystem kennen zu lernen und Kontakte zu knüpfen. Das Programm fand in dieser Form zum ersten Mal in der Schweiz statt und hatte unter anderem zum Ziel, den Innovationsplatz Schweiz international zu positionieren.
Text: Karl-Heinz Dahm