Zollbericht Serbien Freihandelsabkommen (Warenursprung, Präferenzen)
Freihandelsabkommen mit China bald in Kraft
Serbien hat ein Freihandelsabkommen mit China unterzeichnet. Es soll zum 1. Juli 2024 in Kraft treten.
16.05.2024
Von Amira Baltic-Supukovic | Bonn
Nach Angaben des serbischen Handelsministers umfasst das Abkommen etwa 10.400 serbische und 8.930 chinesische Waren.
Der Zollabbau erfolgt schrittweise
Der Zollabbau für die vom Abkommen betroffenen Produkte soll je nach Kategorie schrittweise innerhalb von 5, 10 und 15 Jahren erfolgen. Im ersten Schritt befreit Serbien mit dem Inkrafttreten des Abkommens eine Reihe chinesischer Waren wie lebende Tiere, mineralische und chemische Düngemittel, bestimmte Maschinenteile sowie bestimmte Hölzer und Metalle vom Zoll.
Für andere Produkte wie Plastik, Marmor und elektrische Maschinen wird der Zollsatz in den nächsten fünf Jahren schrittweise gesenkt. Der Handel mit bestimmten Fahrzeugen, Eisenbahnwaggons, Fernsehgeräten und Pflegeprodukten wird innerhalb von zehn Jahren liberalisiert. Der Zeitraum für den Zollabbau für chinesische Fenster und Türen, Kühlschränke, Traktoren, bestimmte Maschinen, Motoren und andere Waren beträgt 15 Jahre.
Für eine Reihe von Waren, die als schutzbedürftig eingestuft sind, werden die serbischen Zölle nicht gesenkt. Dazu gehören zum Beispiel E-Autos, Fahrräder, Fleisch, bestimmte Milchprodukte, Sonnenblumenöl, Keramikfliesen und bestimmte Textilien.
Mit Inkrafttreten des Abkommens senkt China die Zölle auf frisches Obst und Gemüse, Fleisch, Marmeladen, Bier und Wasser mit Ursprung in Serbien. In den darauf folgenden fünf Jahren sollen die Zölle auf serbischen Wein, bestimmte Obstsorten und Fruchtsäfte gesenkt werden. Zu den betroffenen Industrieprodukten gehören Autoreifen, Keramikfliesen, Klimaanlagen, Gefrierschränke, Wärmepumpen und Gabelstapler sowie Kabel für die Automobilindustrie.
Weitere Handelsabkommen Serbiens
Serbien profitiert außerdem von Handelsabkommen mit der EU, mit der Eurasischen Wirtschaftsunion, der Europäischen Freihandelsassoziation EFTA, den Teilnehmerstaaten des Central European Free Trade Agreement (CEFTA) und der Türkei. Mit den Vereinigten Arabischen Emiraten wird derzeit verhandelt. Im Falle eines EU-Beitritts müsste Serbien allerdings alle Freihandelsabkommen kündigen, würde aber im Gegenzug von den Handelsabkommen der EU profitieren.
Quellen und weiterführende Informationen:
- Pressemitteilung der serbischen Regierung über die Unterzeichnung des Freihandelsabkommens zwischen Serbien und China
- Pressekonferenz des chinesischen Außenministeriums
- Gesetzentwurf der serbischen Regierung über die Bestätigung des Freihandelsabkommens zwischen Serbien und China