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Deutsche Wettbewerbsposition | Slowenien

Deutsche Unternehmen mit starker Marktposition in Slowenien

Die slowenische Wirtschaft ist wichtig für deutsche Unternehmen - sowohl als Abnehmer als auch als Partner für Fertigung, Kooperation und Vertrieb in der Region.

Von Waldemar Lichter | Ljubljana

​​​​​Slowenien gehört zwar zu den kleineren Märkten in Europa. Dennoch ist das Land für ausländische und deutsche Unternehmen hochinteressant - als Absatzmarkt für Konsum- und Investitionsgüter und als Investitionsstandort. Slowenien verfügt über leistungsfähige und innovative Unternehmen. Die Verflechtung mit den Volkswirtschaften in der benachbarten Westbalkanregion sowie in der Europäischen Union (EU) ist stark.

Die im regionalen Vergleich hohe Kaufkraft eröffnet Chancen für Anbieter von (auch hochwertigen) Konsumgütern. Ausbau und Modernisierung von Produktionskapazitäten sowie zahlreiche (auch mit EU-Mitteln finanzierte) Vorhaben im öffentlichen Infrastruktursektor bieten Möglichkeiten für Lieferanten von Investitionsgütern. Zudem ist das Land eine wichtige Drehscheibe für den Handel mit den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens.

Slowenien auf einen Blick

Slowenien importierte 2020 laut Eurostat Waren im Wert von 36,9 Milliarden Euro, davon stammten 13,7 Prozent aus Deutschland. Destatis zufolge lag das Land auf Rang 39 der wichtigsten deutschen Absatzmärkte.

Slowenien exportierte 2020 Waren im Wert von 39,2 Milliarden Euro. 16,6 Prozent davon gingen nach Deutschland - Rang 35 der wichtigsten deutschen Bezugsmärkte.

Laut Daten der Deutschen Bundesbank waren 2019 rund 135 deutsche Unternehmen in Slowenien ansässig. Damit stellen deutsche Firmen etwa 26.000 Arbeitsplätze im Land.

Deutschland bleibt Nummer eins - noch!

Deutschland ist seit vielen Jahren wichtigstes Importland für Slowenien, hat aber in der Periode 2000 bis 2020 deutlich an Anteilen verloren (von über 19 Prozent auf unter 14 Prozent). Wichtigste Wettbewerber sind Italien und Österreich.

Die Schweiz rückte zwar 2020 auf Platz zwei. Das ist jedoch den Aktivitäten des schweizerischen Pharmakonzerns Novartis (und seiner slowenischen Tochter Lek) zu verdanken. Das Unternehmen Novartis betreibt im Land ein Logistik- und Distributionszentrum für den Vertrieb in seine globalen Märkte.

Deutlich aufgeholt als Importpartner hat China. Das Land war 2020 mit einem Anteil von 5,8 Prozent die Nummer sechs als Importpartner. Die slowenische Regierung wirbt bei chinesischen Firmen damit, das Land als Basis für das Europageschäft zu wählen. Zum Teil bereits mit Erfolg: So hat der Huawei-Konzern beschlossen, in Slowenien seinen regionalen Logistikhub zu gründen.

China holt bei Maschinenlieferungen deutlich auf

Bei den Importen ist Deutschland in den meisten Produktgruppen führend. Deutsche Erzeugnisse genießen in Slowenien einen ungebrochen guten Ruf. Nur bei einigen wenigen Waren liegen andere Länder vorn. Ein großer Teil der deutschen Lieferungen nach Slowenien entfällt auf Maschinen. Hier ist Deutschland traditionell besonders stark, gefolgt von Italien und Österreich. Doch China holt in diesem wichtigen Segment gewaltig auf.

Zwischen 2010 und 2020 haben sich die Importe chinesischer Maschinen vervierfacht. Die Volksrepublik hat 2020 Österreich überholt und steht bei Maschineneinfuhren auf Platz drei. Ähnliches gilt für Elektrotechnikerzeugnisse. Auch hier haben chinesische Anbieter ihre Exporte zwischen 2010 und 2020 verdoppelt und belegen in der Rangliste wichtigster Lieferländer nach Slowenien nun sogar Platz 2 - noch vor Italien.

Hauptlieferanten wichtiger Produkte (Anteil in Prozent) 1)

Rang

Produkt

2000

2010

2020

chemische Erzeugnisse 2)

1

Schweiz

3,4

3,1

41,5

2

Deutschland

23,0

25,3

11,2

3

Österreich

8,5

10,5

6,5

Kfz und -Teile 3)

1

Türkei

0,7

21,1

31,4

2

Deutschland

23,0

12,9

14,1

3

Italien

9,7

9,5

8,9

Maschinen 4)

1

Deutschland

28,8

22,0

19,0

2

Italien

20,2

17,9

14,1

3

China

0,4

4,5

10,2

1) Anteile der größten Liefernationen bei den für Deutschland bedeutendsten Exportprodukten nach Slowenien; 2) SITC-Gruppe 5; 3) SITC-Gruppe 78; 4) SITC-Gruppen 71 bis 74Quelle: Eurostat

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