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Maersk plant Wertschöpfungskette für grünes Methanol
Die Reederei Maersk will in Spanien umweltfreundliche Kraftstoffe für Schiffe herstellen. Insgesamt stehen Investitionen in Höhe von 10 Milliarden Euro an.
09.11.2022
Von Oliver Idem | Madrid
Spanien soll eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung der dänischen Großreederei Maersk spielen. Im November 2022 gab die spanische Regierung bekannt, dass die Reederei etwa 10 Milliarden Euro im Land investieren will.
Laut der Wirtschaftszeitung Expansión beschloss Maersk, die Beschaffung nachhaltiger Schiffskraftstoffe selbst in die Hand zu nehmen. Die Suche nach Lieferanten für große Mengen von Biokraftstoffen war zuvor gescheitert. Insgesamt decken die Pläne von Maersk die gesamte Wertschöpfungskette von der Energieversorgung und der Beschaffung von Rohstoffen bis zum Umschlag der Biokraftstoffe ab.
Die Fabriken für Biokraftstoffe sollen voraussichtlich in Andalusien und Galicien entstehen. Maersk plant, die Energie dafür aus Solar- oder Windkraftanlagen zu gewinnen. Das Unternehmen wird laut der Tageszeitung El País bis 2030 etwa 4 Gigawatt Strom benötigen. Dazu könnten zwischen 20 und 80 Anlagen errichtet werden. Als Optionen stehen der Betrieb in Eigenregie oder langfristige Stromabnahmeverträge (Power Purchase Agreement, PPA) zur Auswahl.
In der ersten Fabrik soll "grünes" Methanol produziert werden. Dazu wird ein Wasserstoff-Elektrolyseverfahren und Biomasse genutzt. Im zweiten Werk könnten je nach der technologischen Entwicklung entweder Methanol oder Ammoniak entstehen. Bis 2030 ist eine jährliche Produktionsmenge von 2 Millionen Tonnen Biokraftstoff vorgesehen. Damit könnte Maersk etwa 10 Prozent des Gesamtbedarfs der Reederei decken.