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Spanische Regierung beschließt Strategieprojekt Wasserstoff
Erzeugung und Einsatz von Wasserstoff erhalten neue Impulse. Mit 6,9 Milliarden Euro Staatsmitteln sollen weitere 9,5 Milliarden Euro private Investitionen angeregt werden.
27.01.2022
Von Oliver Idem | Madrid
Die spanische Regierung bündelt Kräfte, um das Potenzial für umweltfreundlich erzeugten Wasserstoff zu erschließen. Das Paket basiert auf erneuerbaren Energien und Speichertechnik, Leistungselektronik und grünem Wasserstoff. Sowohl die Erzeugung von Wasserstoff als auch die Unterstützung von Industriekunden beim Einsatz der neuen Technologien werden gefördert. Das Ziel sind 16,3 Milliarden Euro Gesamtinvestitionen.
Der Wasserstoffplan wurde im Dezember 2021 vom Ministerrat beschlossen. Nun steht noch die beihilferechtliche Genehmigung durch die Europäische Union an.
Spanien strebt eine führende Rolle im europäischen Energiesystem an. Zudem soll die Abhängigkeit von knappen und teuren Energieträgern aus dem Ausland reduziert werden. Der Wirtschaftszeitung Expansión zufolge entfallen von 5.200 Megawatt geplanten Wasserstoffkapazitäten in Europa 42 Prozent auf Spanien.
Im neuen Netzwerk Spanish Hydrogen Network (Shyne) haben sich im Januar 2022 rund 30 Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen. Die Voraussetzungen sind mit erneuerbaren Energien, der geplanten Dekarbonisierung der inländischen Industrie und den Exportchancen für Wasserstoff günstig. Allerdings zeichnet sich bereits ein intensiver Wettbewerb mit anderen Ländern ab.
Spaniens Regierung setzt verstärkt auf die Kooperation mit der Wirtschaft, um das Land in Zukunftsbereichen voranzubringen. Im Internetauftritt des nationalen Aufbau- und Resilienzplans sind bereits sieben Strategieprojekte aufgeführt.