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Branchen | Türkei | E-Commerce

Türkische Konsumenten befeuern E-Commerce

Das hohe Wachstum der beiden letzten Pandemiejahre wird sich 2022 voraussichtlich fortsetzen.

Von Katrin Pasvantis | Istanbul

Die Konsumenten in der Türkei und weltweit haben in der Coronapandemie zunehmend das Onlineshopping entdeckt. Der Onlinehandel legt weiter kräftig zu. Für das Jahr 2022 rechnet der E-Commerce Fachverband ETİD im Inland mit einem Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr von 60 Prozent auf 640 Milliarden Türkische Lira (TL). Das entspricht rund 40 Milliarden Euro.

Im ersten Pandemiejahr 2020 musste der traditionelle Einzelhandel mit wenigen Ausnahmen wie Bäckereien oder Supermärkten wegen Ausgangssperren zeitweise seine Türen schließen. Daher wichen Kunden verstärkt auf Onlineshops aus. Das bis zu diesem Zeitpunkt eher kleine Segment wuchs signifikant und schnell an.

Angaben zum E-Commerce in der Türkei

2019

2020

2021 1)

2022 2)

Bestellungen (Anzahl in Mrd.)

1,36

2,29

3,0

5,0

Umsatz (in Mrd. TL)

136

207

400

640

Umsatz (in Mrd. Euro)3)

21,4

25,7

38,1

39,7

1) Schätzung; 2) Prognose; 3) Euroreferenzkurse der Deutschen Bundesbank: 1 Euro =...TL; 2019: 6,36; 2020: 8,05; 2021: 10,51, 9.3.22: 16,13Quelle: Elektronisches Handelsinformationssystem Türkei ETBİS 2022; Verband der Betreiber des elektronischen Handels ETİD 2022; Wirtschaftsmagazin "Capital" (Türkei Ausgabe) 2022, Deutsche Bundesbank 2022

Schätzungen des Wirtschaftsmagazins Capital zufolge hat sich die Anzahl der E-Commerce-Bestellungen von 2019 bis 2021 auf 3 Milliarden mehr als verdoppelt. Im Jahr 2022 könnten es 5 Milliarden Bestellungen werden. Der Fachverband ETİD schätzt, dass sich der Umsatz im Inland auf Lira-Basis von 2019 bis 2021 sogar beinahe verdreifacht hat. Ein Teil des wertmäßigen Wachstums geht allerdings auf Preiseffekte zurück. Die Inflation in der Türkei ist hoch (Verbraucherpreisindex 2019: plus 15 Prozent, 2020: plus 12 Prozent, 2021: plus 20 Prozent). 

Auf Eurobasis fällt das Wachstum zwischen 2019 und 2021 mit knapp 80 Prozent deutlich geringer, aber dennoch beachtlich aus. Die Lira hat seit Anfang 2021 erheblich an Wert verloren. Der Onlinehandel mit dem Ausland ist in den Daten nicht erfasst. 

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