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Britische Regierung forciert Energiesicherheit
Die Regierung setzt in ihrer am 6. April 2022 veröffentlichten Energy Security Strategy auf den schnelleren Ausbau grüner Energien sowie auf Kernkraft, Erdöl- und gasförderung.
11.04.2022
Von Marc Lehnfeld | London
Die neue "British Energy Security Strategy" der Regierung beschleunigt den Ausbau erneuerbarer und konventioneller Energieträger. Mit der Ankündigung verschiedener Maßnahmen soll die Energieunabhängigkeit der Insel angesichts stark gestiegener Energiepreise verbessert werden. Damit wird vor allem die "Net Zero Strategy" zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2050 verschärft und die Dekarbonisierung der Stromerzeugung beschleunigt. Letztere sollte ursprünglich bis 2035 klimaneutral sein und laut Ankündigung schon zu 95 Prozent aus kohlenstoffarmen Quellen stammen.
Die wichtigsten Eckpunkte in der Übersicht:
- Verfünffachung der Kapazitäten von Offshore-Windenergie auf 50 Gigawatt bis 2050, statt der bisher geplanten Vervierfachung, sowie beschleunigte Genehmigungsverfahren.
- Verdopplung des Ziels von Erzeugungskapazitäten für 10 Gigawatt kohlenstoffarmen Wasserstoff bis 2030, davon mindestens hälftig grüner Wasserstoff.
- Beschleunigung des Kernkraftausbaus auf 24 Gigawatt bis 2050 und damit Abdeckung von einem Viertel des prognostizierten Strombedarfs. Bis 2030 sollen bereits acht Reaktoren beschlossen werden, darunter auch Kleinreaktoren (Small Modular Reactors).
- Neue Lizenzierungsrunden für die Förderung von Erdgas in der Nordsee als klimagünstigere Alternative zu importiertem Gas.
Hinzu kommen regionale Onshore-Windenergieprojekte, ein Programm zum Bau von Wärmepumpen und eine mögliche Verfünffachung von Solarkapazitäten bis 2035.