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Wirtschaftsumfeld | Welt | Wasserstoff

Deutschland fördert Wasserstoffprojekte im Ausland

Deutschland stellt über die KfW 550 Millionen Euro für neue Wasserstofffonds bereit. Zudem ist die Eröffnung eines Wasserstoffdiplomatiebüros in Kasachstan geplant.

Von Laura Sundermann | Bonn

Neue Plattform, neue Fonds, neues Büro: Es tut sich einiges bei der deutschen Förderung von Wasserstoffprojekten im Ausland.

Die Bundesregierung unterstützt verstärkt Projekte, um grünen Wasserstoff im Ausland herzustellen, zu transportieren, zu speichern und zu nutzen. Damit will sie den globalen Markthochlauf für grünen Wasserstoff beschleunigen. Grün ist Wasserstoff, wenn er mit Hilfe von erneuerbaren Energiequellen erzeugt wird. Deutschland fördert auch die Weiterverarbeitung des Wasserstoffs zu Folgeprodukten wie Ammoniak. Dieser Vorgang nennt sich Power to X oder PtX.

Neue PtX-Plattform bündelt Förder- und Finanzierungsangebote  

Die staatliche Förderbank KfW hat eine neue PtX-Plattform gestartet. Hier bündelt sie Förder- und Finanzierungsangebote der Bundesregierung und der KfW-Bankengruppe - also von DEG, KfW IPEX-Bank und KfW Entwicklungsbank. Der Vorteil: Wer eine Finanzierung für ein PtX-Projekt sucht, muss nur einmal einen Antrag über die Plattform einreichen und nicht mehr gesondert bei den einzelnen Finanzpartnern anfragen.

Kernstück der Plattform sind zwei neue Fonds: der PtX-Wachstumsfonds und der PtX-Entwicklungsfonds. Für beide zusammen stellt Deutschland über die KfW 550 Millionen Euro bereit. Die genauen Förderkriterien werden noch erarbeitet, weshalb Anträge erst ab 2023 gestellt werden können. Zielgruppen und -regionen stehen aber bereits fest.

Interessant für deutsche Unternehmen: Der PtX-Wachstumsfonds

Der PtX-Wachstumsfonds richtet sich an Unternehmen mit Sitz oder Betriebsstätte in Deutschland. Er fördert deren PtX-Investitionen außerhalb der EU. Projekte innerhalb der EU sowie in Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz sind nicht förderberechtigt.

Der Fonds unterstützt sowohl Anlagen, in denen Wasserstoff hergestellt und weiterverarbeitet wird, als auch die Erzeugung der notwendigen erneuerbaren Energien. Er ist mit 300 Millionen Euro ausgestattet und stellt Zuschüsse von maximal 15 Millionen Euro für Wasserstoffprojekte bereit. Ein Ziel sind weltweite Wasserstoffpartnerschaften.

Für den Fonds verantwortlich zeichnet das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Für Entwicklungs- und Schwellenländer: Der PtX-Entwicklungsfonds

Der PtX-Entwicklungsfonds mit einem Volumen von 250 Millionen Euro richtet sich an öffentliche Organisationen und private Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Ärmere Länder erhalten Zuschüsse, um grünen Wasserstoff zu produzieren, zu transportieren und zu nutzen.

Der PtX-Entwicklungsfonds soll die lokale Wirtschaft in Entwicklungs- und Schwellenländern stärken. Ein weiteres Ziel besteht darin, die Länder dabei zu unterstützen, PtX schnell zu etablieren, um bei dieser Entwicklung nicht den Anschluss zu verpassen.

Die Steuerung des Fonds liegt in der Verantwortung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Neues Wasserstoffdiplomatiebüro in Kasachstan

Deutschland wird Anfang 2023 ein neues Wasserstoffdiplomatiebüro in Kasachstan eröffnen. Das Büro soll zum einen den energiepolitischen Dialog Deutschlands mit Kasachstan intensivieren. Zum anderen soll es dem Land aufzeigen, wie es eine dekarbonisierte Energieexportwirtschaft aufbauen kann.

Deutsche Wasserstoffdiplomatiebüros gibt es bereits in Nigeria, Angola und Saudi-Arabien. Neben Kasachstan will die Bundesregierung ein weiteres Büro in der Ukraine eröffnen. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) verantwortet die Büros im Projekt H2Diplo im Auftrag des Auswärtigen Amtes. 

Germany Trade & Invest berichtet über geplante Wasserstoff-Investitionen weltweit.

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