Norwegen Entwicklungszusammenarbeit
Ziele und Historie
Norwegen engagiert sich seit den 1960er Jahren in der Entwicklungszusammenarbeit. Anfangs lagen die jährlichen Fördermittel bei knapp 1 Million Euro. Seitdem wachsen die Ausgaben kontinuierlich. Im Jahr 2022 hat Norwegen 0,86 Prozent seines Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit ausgegeben. Damit erfüllt Norwegen die Vorgaben der OECD und ist nach Luxemburg und Schweden auf Platz drei der großzügigsten Geberländer.
Im Jahr 2020 wurde eine Reform der norwegischen Entwicklungspolitik verabschiedet. Seitdem verwaltet die norwegische Entwicklungsagentur Norad mehr als die Hälfte des Budgets für Entwicklungszusammenarbeit. Damit einher geht die Verpflichtung, mit den Partnern noch strategischer zu planen und ein ergebnisorientiertes Portfoliomanagement einzuführen. Seit Mitte 2023 verwaltet Norad auch das umfangreiche Hilfspaket Norwegens für die Ukraine. Anfang 2024 soll außerdem die gesamte humanitäre Hilfe hinzukommen.
Agenda 2030 der Vereinten Nationen
Norwegens Entwicklungspolitik basiert auf den globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung, die 2015 von allen Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen beschlossen wurden. Diese 17 Nachhaltigkeitsziele bilden das globale Rahmenwerk der Agenda 2030. Norwegen möchte einen Beitrag dazu leisten:
- bis 2030 extreme Armut zu beseitigen
- bis 2030 gute staatliche Strukturen und Menschenrechte für alle sicherzustellen
- die Nachhaltigkeitsziele auf der Grundlage der Menschenrechte zu verwirklichen
- bei humanitären Krisen Leben zu retten und Not zu lindern
- auf nachhaltige Entwicklung und Unabhängigkeit von Partnerländern hinzuarbeiten
Norwegens Strategie für humanitäre Hilfe orientiert sich am Weltgipfel der Vereinten Nationen von 2016, dem World Humanitarian Summit. Um gut auf sich verändernde Krisenmuster zu reagieren, schließt Norwegen langfristige Partnerschaften mit den betroffenen Ländern und bindet auch den privaten Sektor ein.