Spanien Entwicklungszusammenarbeit
Ziele und Historie
Spanien hat erfolgreich den Übergang von einem Empfängerland internationaler Entwicklungszusammenarbeit zu einem Geberland vollzogen. In den späten 1970er Jahren war Spanien noch Kreditnehmer bei der Weltbank und stand bis 1983 auf der Liste der Empfängerländer der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). In dieser Zeit entwickelte das Land seine ersten Kooperationsinstrumente, darunter einen Fonds für Entwicklungshilfe, und etablierte ein Staatssekretariat für internationale Zusammenarbeit im Außenministerium.
Die spanische Agentur für internationale Entwicklungszusammenarbeit AECID (Agencia Española de Cooperación Internacional para el Desarrollo) wurde 1988 gegründet.
Seit 1991 ist Spanien Mitglied des Entwicklungsausschusses DAC (Development Assistance Committee) der OECD. Der Ausschuss fördert eine abgestimmte Entwicklungspolitik seiner Mitgliedstaaten. Diese verpflichten sich zu internationalen Standards für die Entwicklungszusammenarbeit.
Ziele der spanischen Entwicklungspolitik
Die spanische Entwicklungspolitik orientiert sich an der Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Das neueste Gesetz für nachhaltige Entwicklung und globale Solidarität von 2023 legt zudem die obersten Ziele für die Entwicklungszusammenarbeit fest: Sie soll eine nachhaltige menschliche Entwicklung fördern sowie Armut und Ungleichheiten bekämpfen.
Der spanische Gesetzgeber gibt weitere Ziele für die Entwicklungspolitik vor: eine sozial gerechte und ökologische Transformation, Klimagerechtigkeit, Schutz der Menschenrechte, Friedensförderung, Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie Geschlechtergerechtigkeit.
Das Gesetz von 2023 verpflichtet die Regierung zudem erstmals zur Erreichung des 0,7 Prozent-Ziels der Vereinten Nationen bis 2030. Das 0,7-Prozent-Ziel besagt, dass die Geberländer 0,7 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens für Leistungen zur Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung von Entwicklungsländern einsetzen sollen.