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Bergbausanierung steht vor Auftragshoch in Australien

Über 200 Bergwerke sollen bis 2040 in Australien schließen. Für die Sanierung, Verwertung von Bergbauabfällen oder Landnutzungsänderungen werden Lösungen benötigt.

Von Daniel Lenkeit | Sydney

Unternehmen, die spezialisierte Bergbauausrüstung, Technologien und Dienstleistungen für die Stilllegung von Bergwerken anbieten, finden in Australien einen attraktiven Wachstumsmarkt. Denn das Potenzial an Sanierungs- und Renaturierungsmaßnahmen für stillgelegte Gruben ist riesig – vor allem in den kommenden zehn bis fünfzehn Jahren.

Stilllegung von Bergwerken verspricht Aufträge in Milliardenhöhe

Die Behörde für wissenschaftliche und industrielle Forschung (Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation, CSIRO) identifiziert etwa 240 australische Gruben, die bis 2040 geschlossen werden. Die Ausgaben für die Schließungs- und Sanierungsmaßnahmen dieser Bergwerke schätzt sie auf etwa 2,3 bis 4,6 Milliarden Euro jährlich. Ein Großteil dieser Investitionen dürfte aufgrund der Zahl und Größe der Gruben bis 2030 anfallen. Darüber hinaus sieht die Behörde Bedarf für Investitionen in Tausende von nicht sanierten Altlasten.

Zudem müssen etwa 2.200 aktive Bergwerke auf ihre Schließung vorbereitet und Stilllegungsprozesse in den laufenden Betrieb integriert werden. Hier bieten sich bereits bei noch aktiven Bergbauwerken Geschäftschancen.

Chancen für deutsche Anbieter in vier Bereichen

Bei der Bergwerkschließung ergeben sich folgende Auftragsfelder:

  1. Abfallreduzierung und -verwertung: Hier sind vor allem Lösungen gefragt, die eine kosteneffiziente Reduzierung und Wiederverwertung von Bergbauabfällen ermöglichen. Dazu gehört auch die Rückgewinnung von kritischen Rohstoffen. 
  2. Bergwerksanierung: Hier werden unter anderem Lösungen gesucht, die die Leistung oder die Kosteneffizienz von Bodensanierungsmaßnahmen verbessern. Dazu gehören auch Schritte zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und zur Wiederbegrünung. 
  3. Landnutzungsänderungen: Unternehmen, die für die Flächennutzung nach dem Bergbau Landnutzungen ermitteln, bewerten und entwickeln, sind ebenso gefragt.
  4. Engagement und Partnerschaft: Darunter fallen etwa Lösungen, die ein wirksames Engagement und die Mitgestaltung einvernehmlicher Partnerschaften zwischen der Industrie und den regionalen und indigenen Gemeinschaften ermöglichen.

Deutsche Unternehmen punkten mit Erfahrung in der Bergbausanierung

Australien zählt zu den weltweit führenden Bergbaunationen. Der Sektor trägt rund 12 Prozent zur Wirtschaftsleistung des Landes bei. ​Die internationale Spitzenposition im Bergbau verdankt das Land unter anderem seinem umfangreichen Eisenerz- und Kohleexporten.

Konzepte für die Konversion und Renaturierung von Bergbaustandorten sind teilweise schon vorhanden. Dazu zählen Verfahren, um Ökosysteme wiederherzustellen, neue Landnutzungen zu schaffen und Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Erfahrungen und Technologien deutscher Unternehmen sind gefragt und können in die Konzepte integriert werden.

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