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Klimaschutz-AtlasGebäude: Staat fördert energieeffiziente Renovierungen
In Bulgarien soll bis 2050 ein Großteil der Wohngebäude im Land energetisch renoviert werden. Dafür gibt es ein staatliches Förderprogramm in Höhe von 4,3 Milliarden Euro.
25.10.2023
Von Dominik Vorhölter | Sofia
Gebäude verbrauchen in Bulgarien etwa ein Viertel der Energie. In mittelgroßen Städten und in der Hauptstadt Sofia sind Gebäude meistens an das zentrale Heizsystem angeschlossen. Durch die zum Teil maroden Leitungen entweicht Energie. Das Umweltministerium stellt für die kommenden zehn Jahre Investitionen in Höhe von 4,3 Milliarden Euro in umweltverträgliche Sanierungen von Gebäuden bereit. Bis 2050 will Bulgarien erreichen, dass mindestens 60 Prozent der Wohngebäude, die älter als 15 Jahre sind, und 17 Prozent der Nichtwohngebäude energieeffizient renoviert sind.
Plattenbauten benötigen Energiesanierungen
Der bulgarischen Regierung stehen bis zum Jahr 2026 aus EU-Fonds 924 Millionen Euro für energetische Sanierungen von Wohngebäuden zur Verfügung. Das Geld soll zur Erneuerung von Gebäudekonstruktion und die Renovierung von Dächern, Fassaden und Treppenhäusern, also alle gemeinschaftlich genutzten Bereiche, ausgegeben werden. Gefördert werden die Wärmedämmung, der Austausch von Fenstern und Türen, die Reparatur oder der Austausch von Heizungs- und Gasanlagen und die Installation von Solarpanelen.
Sehr niedrig ist die gesamte Energieeffizienz bei den Plattenbauten der Baujahre 1965 bis 1990. Hier ist der Bedarf an neuen Fenstern, einer energetischen Fassade oder neuen Wärmepumpen am höchsten. Fast die Hälfte der Wohngebäude wurde vor 1970 errichtet: 27 Prozent zwischen 1946 und 1960 sowie 19 Prozent zwischen 1961 und 1970.
Zusätzlich investieren die Städte Velingrad, Yambol, Pomorie, Burgas und die Hauptstadt Sofia insgesamt 1,7 Millionen Euro, um in öffentlichen Gebäuden Wärmepumpenheizungen zu installieren.