Special | Bulgarien | Klimaschutzatlas
Klimaschutz-AtlasKlimastrategie: Politik steht unter Druck
Bulgariens kann seinen Beitrag zu den Klimazielen der Europäischen Union noch nicht leisten. Der Kohleausstieg verzögert sich. Mächtige Gewerkschaften konservieren den Staus quo.
25.10.2023
Von Dominik Vorhölter | Sofia
Bulgarische Kohlekraftwerke werden voraussichtlich erst ab 2030 vom Netz gehen. Die letzten Meiler könnten noch über das Jahr 2038 hinaus in Betrieb sein. Gewerkschaften und Beschäftigte üben massiven Druck auf die Regierung aus, den ursprünglich ab 2026 geplanten Kohleausstieg aufzuschieben. Beide Parteien stemmen sich gegen die Energiewende im Land und wollen möglichst lange ihren Status quo erhalten.
Bulgarien fehlt noch eine langfristige Klimastrategie
Die 27 Mitgliedstaaten der EU wollen bis 2030 gemeinsam den Ausstoß von klimaschädlichen Gasen im Vergleich zu 1990 um 55 Prozent reduzieren. Aktuell gibt Bulgarien mit dem nationalen integrierten Klima- und Energieplan für 2021 bis 2030 Klimaziele vor. Dieser enthalte zu schwache Ziele, bemängeln Kritiker. Bulgarien muss zudem noch den von der EU geforderten nationalen Langzeitplan zur Klima- und Energiepolitik bis 2050 vorlegen. Damit verpflichtet die EU die Mitgliedstaaten, Klimaziele bis 2050 festzulegen. Bulgariens Klimaziele reichen bisher nur bis 2030.
Indikator | Bulgarien |
---|---|
Bevölkerung (in Mio.) | 6,5 |
Ranking des Landes im Climate Change Performance Index (CCPI) 1) | Rang: 44 Punktezahl: 48,7 |
Anteil des Landes an den weltweiten CO2-Emissionen (in %) | 0,11 |
CO2-Ausstoß gesamt (in Mio. t/Jahr) | 37 |
CO2-Ausstoß pro Kopf (in t CO2/Kopf und Jahr) | 5,4 |
Emissionsintensität der Wirtschaft (in kg CO₂/BIP2)) | 0,3 |
CO2-Preis (in Euro pro t CO2) | k.A. |
Energieintensität der Wirtschaft (in MJ3)/2015 US$ PPP4)) | k.A. |