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Special | Bulgarien | Klimaschutzatlas

Klimaschutz-Atlas

Verkehr: Das Ziel ist mehr Elektromobilität

Um die Luft sauberer zu machen, benötigt Bulgarien eine klimaschonende Mobilität. Die Europäische Union (EU) hilft bei der Entwicklung mit rund 1 Milliarde Euro an Fördermitteln. 

Von Dominik Vorhölter | Sofia

Bulgariens Transportministerium hat Maßnahmen vorgeschlagen, um die Treibhausgasemissionen auf der Straße zu senken. Es setzt sich dafür ein, in den kommenden acht Jahren folgendes umzusetzen:

  • Verringerung der Emissionen aus dem Verkehr
  • Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs
  • Diversifizierung des Verkehrs, nachhaltige Mobilität fördern
  • Verbraucherinformation und -schulungen zu umweltschonender Mobilität

Der Verkehrssektor verursacht etwa ein Fünftel der bulgarischen Treibhausgasemissionen. Bulgarien benötigt daher Investitionen in die Infrastruktur im Straßenverkehr. Eine Rolle bei der bulgarischen Verkehrswende soll auch der Eisenbahnverkehr spielen. Das Land benötigt mehr multimodale Terminals, heißt es im nationalen Energie- und Klimaplan.

Aus dem Kohäsionsfonds, mit dem die EU Projekte zur Integration in die transeuropäischen Verkehrsnetze finanziert, steht dafür rund 1 Milliarde Euro im Zeitraum von 2021 bis 2027 zur Verfügung. Zusätzlich kann Bulgarien im gleichen Zeitraum aus dem regionalen Entwicklungsfonds rund eine halbe Milliarde Euro Fördermittel abrufen.

In den vergangenen drei Jahren stiegen in Bulgarien die Treibhausgasemissionen im Transportwesen leicht, berichtet die Europäische Union. Ein Grund dafür ist, dass Bulgarien einer der europaweit größten Märkte für Gebrauchtwagen ist.

Die Regierung wünscht sich mehr Elektroautos auf den Straßen

Eine Maßnahme zur Reduktion der Treibhausgasemissionen im Verkehr ist der Bau von Ladesäulen für Elektroautos. Innerhalb von 5 Jahren sollen in Bulgarien weitere 10.000 Ladestationen entstehen. Die Regierung erwartet, dass in den darauffolgenden Jahren sich mehr Verbraucher ein Elektroauto anschaffen. Im integrierten Energie- und Klimaplan rechnet Bulgarien bis 2030 mit einer Quote von Elektrofahrzeugen im Straßenverkehr von über 5 Prozent. 

Bulgariens Treibhausgasemissionen im Verkehr sind aber in der Vergangenheit kaum zurückgegangen. Vor Beginn der Coronapandemie waren sie sogar im Vergleich zum Basisjahr 1988 um 38,9 Prozent gestiegen, berichtet das Nationale Statistikinstitut. Ein Grund dafür ist, dass Bulgarien zu den größten Gebrauchtwagenmärkten innerhalb Europas gehört. Der durchschnittliche Preis für ein Elektroauto ist die Hälfte bis drei Viertel teurer als Autos mit Verbrennungsmotor. Es gibt keine Kaufanreize für Verbraucher.

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