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Branchen | Griechenland | Tourismus

EU fördert moderne Dienstleistungen im Tourismus

Grüne Technologien, digitale Dienste, moderne Anlagen und neue Tourismusarten sollen Gästen in Griechenland ab 2025 zur Verfügung stehen. Für die Umsetzung fließen EU-Fördermittel.

Von Michaela Balis | Athen

Griechenland steckt viel Geld in die Modernisierung der Tourismusbranche. "Die touristischen Unternehmen im Land müssen den höheren Erwartungen der Gäste gerecht werden", erklärt Olympia Anastasopoulou, Generalsekretärin für touristische Politik und Entwicklung im griechischen Tourismusministerium gegenüber Germany Trade & Invest.

Rund 260 Millionen Euro aus dem EU-Aufbaufonds stehen griechischen öffentlichen Trägern und privaten Unternehmen zur Verfügung, um ihre Dienste moderner und digitaler zu gestalten sowie zu diversifizieren. Hinzu kommen noch weitere 32 Millionen Euro aus dem griechischen Haushalt.

Tourismusprojekte öffentlicher Institutionen aus dem EU-Aufbaufonds

Projekte

Projektsumme (in Mio. €) 

davon aus EU-Aufbaufonds (in Mio. €)

Projektinformation

Modernisierung und Ausbau touristischer Häfen (auf Griechisch)

161,1

129,9

Verbesserung der Energieeffizienz, Zertifizierung als "grüne" Häfen, Digitalisierung der Dienste und der Archive, Kauf von Elektroautos, Installation von E-Tankstellen

Ausbau der Anlagen für Berg- und Wintertourismus (auf Griechisch)

56,6

45,6

Überarbeitung der Gesetzgebung für Bau- und Betriebsgenehmigungen der touristischen Anlagen, Modernisierung der Skizentren, u.a. Anschaffung von Schneeräumer, Aufzügen

Förderung des Gesundheitstourismus (auf Griechisch) 

28,5

22,9

Modernisierung, und Ausbau von Heilbädern und Thermalquellen (insgesamt 15 Anlagen)

Förderung des Tauchtourismus (auf Griechisch) 

22,0

17,8

Schaffung und Digitalisierung von Tauchparks

Verbesserung der Verwaltung touristischer Zielorte (auf Griechisch) 

18,5

14,9

Gründung lokaler und regionaler Organisationen für die Förderung der nachhaltigen touristischen Entwicklung

Ausbau von Strandzugängen (auf Griechisch)

17,2

13,9

-

Entwicklung und Förderung des Agro- und Gastronomietourismus (auf Griechisch) über die Gründung einer nationalen Organisation für die Verwaltung touristischer Zielorte (DMO)

17,2

13,9

Für die Erfassung und die digitale Vernetzung gastronomischer und agrotouristischer Zielorte und Dienste, z.B. Ölmühlen, Weinstraßen, Winzereien

Quelle: Griechisches Tourismusministerium 2022

Das wichtigste Projekt, gemessen an der Höhe der Finanzmittel, ist die Modernisierung von etwa 50 Yachthäfen, Marinas und Ankerplätzen, um den Yachttourismus zu fördern. Durch die Nutzung von erneuerbaren Energien, die Anschaffung von Elektroautos und die Installation von Elektrotankstellen streben die Häfen eine grüne Zertifizierung an. Öffentliche Institutionen planen mit den Zuschüssen außerdem neue Einkaufszentren und Parkplätze zu bauen.

Das Projekt sieht auch die Digitalisierung aller Dienstleistungen der Häfen vor.

„Der Anspruch der Touristen, dass digitale Dienste in allen Bereichen angeboten werden, steigt“,

bestätigt Anastasopoulou und fügt hinzu: "Das bedeutet, dass touristische Unternehmen moderne IT-Systeme einführen und die Daten auswerten und nutzen müssen". Denn: "Die Gäste erwarten maßgeschneiderte Dienstleistungen zu wettbewerbsfähigen Preisen", beschreibt Anastasopoulou den Trend der Zeit.

Der sogenannte "smarte" Tourismus zieht sich durch alle Tourismussparten. Mit den Finanzmitteln des EU-Aufbaufonds werden der Agro-, Berg- und Wintertourismus sowie der Fremdenverkehr in den Bereichen Tauchen, Gesundheit und Gastronomie gefördert. Den Gästen sollen spätestens ab 2025 moderne Anlagen wie beispielsweise Skizentren oder Thermalquellen zur Verfügung stehen.

Das Tourismusministerium geht davon aus, dass zahlreiche Unternehmen die Chance wahrnehmen werden, die Zuschüsse zu nutzen, um ihre Produkte und Dienstleistungen zu modernisieren. Damit das effektiv gelingt, müssen Unternehmen, regionale und öffentliche Träger sowie die Regierung eng zusammenarbeiten.

Deutsche Gäste sind zweitwichtigste Einnahmequelle

Erweiterte und verbesserte Dienstleistungen sowie eine Verlängerung der Tourismussaison würden mehr Einnahmen bedeuten. Das ist für Griechenland besonders wichtig, zumal der Tourismus mit rund einem Viertel zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt. Im laufenden Jahr ist es besonders den Brancheneinnahmen zu verdanken, dass das Land trotz hoher Inflation und Energiekrise nicht in die Rezession abgerutscht ist.

In den ersten neun Monaten des Jahres 2022 lagen die Umsätze mit 15,6 Milliarden Euro rund 3 Prozent unter dem Niveau des Vergleichszeitraums 2019, meldet die griechische Zentralbank. Für das Gesamtjahr 2022 schätzen Experten die Umsätze auf rund 18 Milliarden Euro. Die Prognosen sind auch für 2023 positiv.

Besonders kauffreudig waren Briten und Amerikaner. Die Einnahmen aus dem Vereinigten Königreich (2,9 Milliarden Euro) legten um 137,5 Prozent und aus den USA (0,9 Milliarden Euro) um 94,5 Prozent im Vergleich zu 2019 zu. Deutschland steht mit 2,7 Milliarden Euro bei den Umsätze in den ersten drei Quartalen 2022 nach dem Vereinigten Königreich auf Rang 2. Die Gäste aus Deutschland gaben fast 50 Prozent mehr aus als im Vorjahreszeitraum.

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