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Regierung erwägt erstmaligen Erdölimport aus Russland

Indonesiens Bevölkerung leidet unter steigenden Benzinpreisen. Deshalb könnte der importabhängige Archipel auf billiges russisches Erdöl umsteigen. 

Von Frank Malerius | Jakarta

In Indonesien steigen seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine die Preise für nicht-subventioniertes Benzin und Diesel. Daraufhin sind Verbraucher auf subventionierten Treibstoff umgestiegen, so dass dieser knapp wurde. Logistikunternehmen können teilweise keine Güter mehr transportieren. Gerade zum bevorstehenden Ende der Fastenzeit sorgt das für Unruhe in der Bevölkerung, zumal auch die Preise zahlreicher Grundnahrungsmittel gestiegen sind. Das war Mitte April ein Anlass für landesweite Studentenproteste.

Der staatliche Ölkonzern Pertamina erwägt nun erstmals den Kauf größerer Mengen russischen Erdöls. Laut Medienberichten testen Raffinerien bereits entsprechende Proben. Normalerweise verarbeiten sie vor allem Erdöl aus Saudi-Arabien und Nigeria.

Die Regierung fürchtet, dass der hohe Weltmarktpreis für Erdöl den Staatshaushalt mit zusätzlich 13 Milliarden US-Dollar (US$) belasten könnte. Er kalkuliert mit einem Ölpreis von 63 US$, doch seit Kriegsbeginn betrug er zeitweise das Doppelte. Deshalb wurden auch Preisanhebungen für subventioniertes Benzin, Diesel und Kochgas angekündigt.

Indonesien ist seit 2004 Nettoimporteur von Erdöl. In die Erschließung heimischer Reserven wird zu wenig investiert, für internationale Ölkonzerne sind die Investitionsbedingungen schwierig. Millionen Verbraucher sind auf subventioniertes Benzin angewiesen. Preisanhebungen hatten schon in früheren Jahren zu breiten Protesten geführt. 

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