Branchen | Indonesien | Medizintechnik
Weiteres Verbot für importierte Gesundheitstechnologie
Die indonesische Regierung schließt tausende medizintechnische Importprodukte von der öffentlichen Beschaffung aus. Die Hersteller sollen zu einer Produktion im Land bewegt werden.
06.09.2022
Von Frank Malerius | Jakarta
Indonesien hat 13.600 importierte medizintechnische Produkte vom E-Katalog ausgeschlossen, über den die Beschaffung öffentlicher Einrichtungen läuft. Dabei handelt es sich um ein "Freezing" von Produkten, die auch in Indonesien hergestellt werden. Sollte es bei diesen Gütern Engpässe geben, werden die Importe wieder zugelassen.
Bereits vor einem Jahr hatte die nationale Ausschreibungsbehörde mehr als 5.000 Importprodukte der Medizintechnik von öffentlichen Ausschreibungen ausgeschlossen. Zwischenzeitlich wurden die Hürden für die Ausschreibungsteilnahme gesenkt, sodass im E-Katalog die Anzahl der registrierten Produkte von 52.000 auf 600.000 angestiegen ist. Jeder lokale Hersteller kann jetzt auch minderwertige Produkte anbieten. Darüber hinaus hat Präsident Joko Widodo Staatsunternehmen mit dem Entzug von Mitteln gedroht, wenn sie Produkten mit möglichst hohem regionalem Wertschöpfungsanteil nicht den Vorzug geben. Die Verantwortlichen laufen auch Gefahr, ihre Ämter zu verlieren.
Asiatische Produzenten auf dem Sprung
Ziel der Regierung ist es, ausländische Hersteller zur Produktion im Land zu bewegen und damit Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Know-how-Transfer zu generieren. Beobachter erwarten, dass vor allem chinesische, aber auch südkoreanische und indische Hersteller den Start einer Produktion in Indonesien wagen werden. Westliche Unternehmen hingegen würden aufgrund der großen Rechtsunsicherheit mit entsprechenden Investitionen vorsichtig sein.