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Branchen | Japan | Auslandsbau

Entwicklungshilfe ermöglicht viele Bauprojekte

Japans Auslandsprojektgeschäft bekommt Rückendeckung auch von den Entwicklungsbanken. (Stand: 03.03.2021)

Von Jürgen Maurer | Bonn

Bei Auslandsaufträgen punktet Japan unter anderem mit stabilen Finanzierungsmodellen. Neben der Japan Bank for International Cooperation (JIBC) und der Nippon Export and Investment Insurance (NEXI) unterstützen auch verschiedene Entwicklungsbanken japanische Firmen bei ihren Projekten im Ausland.

Japans Regierung fördert den Infrastrukturaufbau in ausländischen Märkten seit vielen Jahren unter anderem durch Entwicklungshilfegelder. Jedoch stagniert die japanische Entwicklungshilfe seit 2010 bei jährlich etwa 5 Milliarden US$, was die Zahl der direkt von Japan finanzierten Projekte abgebremst hat.

Public-private-Partnerships gewinnen an Bedeutung

Andere Finanzierungen, etwa über Public-private-Partnerships, den “Leading Asia's Private Infrastructure Fund” (LEAP) und Entwicklungsbanken, insbesondere die ADB (Asian Development Bank), haben zugenommen. Ein sehr wichtiges Programm ist das von der ADB und JICA 2016 aufgelegte LEAP-Instrument, ein 1,5 Milliarden US$ schwerer Fonds, bei dem Japan als alleiniger Geldgeber auftritt. Mit den Fondsgeldern sollen 6 Milliarden US$ an privaten Infrastrukturprojekten angeregt werden.

Zudem stellen die ADB und JICA gemeinsam einen Topf von 10 Milliarden US$ an Regierungskrediten bereit, um hiermit langfristige Investitionspläne zu realisieren, so das ADB-Factsheet. Die ADB hat schon mit vielen japanischen Unternehmen zusammengearbeitet und nichtstaatliche Transaktionen im Infrastruktursegment, im Produktionssektor oder Finanzbereich begleitet.

Internationale Institutionen, wie etwa die Weltbank-Tochter Multilateral Investment Guarantee Agency (MIGA), unterstützen japanische Unternehmen ebenfalls bei Projekten. Laut MIGA-Angaben erhielten Japans Firmen bis Ende 2020 mehr als 2,3 Milliarden US$ an Investitionsgarantien für ihre weltweiten Aktivitäten. Dies ist die vierthöchste Summe an Garantien, die von den der MIGA-angeschlossenen Vertragsländern gehalten wird.

Qualität hat hohe Priorität

Der Kooperation mit der 2015 unter chinesischer Führung gegründeten AIIB (Asian Infrastructure Investment Bank) wird von Japan weniger Bedeutung beigemessen. Zwar ist Japan kein Mitglied der AIIB, dennoch können auch Unternehmen aus Nicht-Mitgliedsländern an Ausschreibungen der Entwicklungsbank teilnehmen. In der Praxis haben jedoch Projekte japanischer Firmen im Bereich der Hochtechnologie hier kaum Umsetzungschancen.

Teilweise hat dies auch mit unterschiedlichen Ansatzpunkten der asiatischen Entwicklungsbanken zu tun. Die ADB und Japan haben als vorrangiges Ziel, eine qualitativ hochwertige Infrastruktur in Partnerländern aufzubauen und die Konformität mit internationalen Standards zu gewährleisten. Dies soll die globale Konnektivität auf verschiedenen Ebenen vertiefen. Diese Strategie spielt auch den Handelshäusern mit ihrer jahrelangen Erfahrung und vielfältigen Qualitätsprojekten in die Hände.

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