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Japans Autobauer wollen 2024 mehr investieren

Für Japans Autohersteller war 2023 ein gutes Jahr. Der Absatz stieg deutlich. Im Jahr 2024 wollen sie noch mehr verkaufen und kräftig investieren.

Von Frank Robaschik | Tokyo

Dank besser funktionierender Lieferketten und einem günstigen japanischen Yen haben Japans Automobilkonzerne 2023 gut verdient. Das gibt ihnen Spielraum für mehr Investitionen. So haben alle japanischen Pkw-Hersteller für das Fiskaljahr 2024 (April bis März) höhere Aufwendungen angekündigt. Dabei sollen die weltweiten Ausrüstungsinvestitionen um mehr als ein Fünftel gegenüber dem Vorjahr steigen. Die globalen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sollen ebenfalls kräftig wachsen, wenn auch nicht so stark. Die größten Budgets für Forschung und Entwicklung haben im Fiskaljahr 2024 Toyota mit etwa 9 Milliarden US-Dollar (US$) und Honda mit 8,2 Milliarden US$. Ein großer Teil davon geht in die Entwicklung elektrischer Antriebe.

Weitere Milliardeninvestitionen im Ausland

Der Autobauer Honda gab im April 2024 bekannt, dass er bis 2028 gemeinsam mit Partnern rund 11 Milliarden US$ in Alliston im Bundesstaat Ontario in Kanada investieren will. Für das Geld errichtet Honda ein Werk für Elektroautos und ein Werk für Elektroautobatterien. Die angestrebten Produktionskapazitäten liegen bei 240.000 Elektroautos und 36 Gigawattstunden pro Jahr. Auch eine Fertigung für Kathodenmaterial und Präkursoren soll in Ontario entstehen.

Maruti Suzuki will in Indien im Bundesstaat Gujarat ein neues Autowerk bauen. Dieses soll im Fiskaljahr 2028 (April bis März) die Produktion aufnehmen. Das gab das Unternehmen im Januar 2024 bekannt. Die Produktionskapazität soll eine Million Fahrzeuge pro Jahr betragen. Die geplante Investitionssumme beträgt 4,2 Milliarden US$.

Daneben setzen die Hersteller auch auf Brasilien. Toyota will dort von 2024 bis 2030 insgesamt 2,2 Milliarden US$ investieren. Bis 2026 fließt davon 1 Milliarde US$. Insbesondere plant Toyota eine Erweiterung der Produktionskapazitäten von Autos und Motoren mit Flex-Hybrid-Technologie, die auch Ethanol tanken können. Honda will in Brasilien von 2024 bis 2030 insgesamt 800 Millionen US$ investieren. Dabei geht es vor allem um Hybrid-Fahrzeuge und die Entwicklung der dazugehörigen Lieferketten. Nissan hatte im November 2023 Investitionen in Höhe von bis zu 570 Millionen US$ von 2023 bis 2024 in Brasilien angekündigt.

Asahi Kasei gab im April Pläne für ein Werk für Separatoren für Elektroautobatterien in Kanada bekannt. Dieses soll Port Colborne im Bundesstaat Ontario entstehen. Asahi Kasei will hier etwa 1,15 Milliarden US$ investieren.

Bereits zuvor hatten japanische Kfz-Hersteller Großinvestitionen im Ausland angekündigt, darunter Toyota in den USA und in Indien und Nissan im Vereinigten Königreich. Hinzu kommen weitere Projekte unter anderem zur Produktion von Batterien für Elektroautos in den USA und in Japan. In Japan läuft noch ein Projekt für ein Werk für Elektroautos von Subaru in Oizumi in der Präfektur Gunma.

Hersteller optimistisch in puncto Absatz

Mit Ausnahme der Toyota-Gruppe wollen alle japanischen Pkw-Hersteller im Fiskaljahr 2024 mehr Autos verkaufen als im Vorjahr. Toyota wird durch einen Skandal um gefälschte Testergebnisse beim zur Toyota-Gruppe gehörenden Hersteller Daihatsu ausgebremst.

Nach wie vor viele Hybride und wenig reine Elektroautos

Der Anteil der Pkw mit Elektroantrieb an allen verkauften Pkw in Japan stieg im Kalenderjahr 2023 von 46 Prozent im Vorjahr auf 50 Prozent. Damit hatte jedes zweite neu zugelassene Auto einen elektrischen Antrieb. Das waren jedoch nach wie vor fast ausschließlich Hybrid-Fahrzeuge. Reine Elektroautos kamen auf einen Anteil von lediglich 2,2 Prozent.

Importe steigen leicht

Japan importierte 2023 rund 311.000 Fahrzeuge. Das waren 0,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon entfielen circa 248.000 auf ausländische Marken. Hier gab es ein Plus von 2,5 Prozent. Marktführer bei den Ausländern sind die deutschen Marken Mercedes-Benz (51.238 Stück), BMW (34.501), Volkswagen (31.815) und Audi (24.632). Porsche verkaufte 8.002 Autos. Ihren Absatz haben Audi (plus 18,7 Prozent), BMW (plus 11,7 Prozent) und Porsche (plus 11,2 Prozent) gesteigert. Audi eröffnete im April 2024 in Tokyo seinen ersten Schnellladehub außerhalb Europas. Ein zweiter ist bereits in Planung.

Produktion und Zulassungen legen zweistellig zu

Im Jahr 2023 stieg die Produktion von Kfz in Japan auf knapp 9 Millionen Fahrzeuge. Das sind mehr als doppelt so viele wie in Deutschland. Der Absatz von Kfz legte in Japan um 13,8 Prozent zu. Dabei hatte die Toyota-Gruppe einen Anteil von etwa 48 Prozent an allen in Japan verkauften Kfz.

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