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Branchen | Land | Pharma, Biotechnologie

Lokale Branchenstruktur

Die Pharmaindustrie in Kanada konzentriert sich in Quebec und Ontario. Die Forschung und Entwicklung der Branche ist ein wichtiger Wirtschaftszweig für das Land.

Von Daniel Lenkeit | Toronto

Ontario und Quebec Zentren für Pharmaindustrie

Die kanadische pharmazeutische Industrie ist am stärksten vertreten in den Provinzen Quebec (Montreal) und Ontario (Toronto). Die Beschäftigung im Sektor wächst seit mehr als zehn Jahren konstant und zählt heute mehr als 33.000 Angestellte. 

Die Provinz Ontario ist besonders bedeutsam für den Sektor, unter anderem, weil dorthin ein Großteil der Forschungs- und Entwicklungsausgaben der Branche fließen. Die Windsor-Sarnia-Lambton Region bildet eines der größten Chemiecluster des Landes. Unternehmen wie GlaxoSmithKline, Sanofi Pasteur oder das kanadische Apotex gehören zur starken Präsenz der Branche in Ontario.

Führende Pharmaunternehmen in Kanada (Umsatz in Milliarden US-Dollar¹⁾ ; Marktanteil in Prozent)

Unternehmen

Umsatz (2020)

Marktanteil 

Johnson & Johnson / Actelion 

3,12

13,3

AbbVie

1,21

5,1

Novartis 

1,19

5,1

Merck/Cubist

1,18

5,0

Pfizer/Hospira 

1,01

4,3

Apotex

0,91

3,9

Bayer 

0,89

3,8

Roche 

0,87

3,7

AstraZeneca 

0,84

3,6

GlaxoSmithKline

0,80

4,4

1 Wechselkurs: Jahresdurchschnitt 2020: 1 US$ = 1,342 kan$Quelle: IQVIA Pharmafocus 2024

In British Columbia gibt es eine lebhafte Biotechindustrie, die sich maßgeblich im Großraum Vancouver sammelt. Einen guten Überblick über die Konzentration der regional ansässigen Unternehmen bietet die Canadian Life Sciences Datenbank. Die Webseite ermöglicht die Unternehmenssuche nach verschiedenen Kategorien, wie zum Beispiel: Pharmazeutika, Medizintechnik oder Biotechnologie, unterscheidet aber für die Suche auch Kriterien wie Diagnostik oder Forschung und Entwicklung.

Clusterinformationen zur Biopharmazeutika Branche bietet die "Cluster Map" der kanadischen Regierung.

Ferner gehören unter anderem die folgenden Cluster für Forschung- und Entwicklung (F&E) im Pharmasektor zur kanadischen Innovationsinfrastruktur:

Forschung und Entwicklung wichtiger Teil in der Pharmabranche

Nach Angaben einer 2022 veröffentlichten Studie der kanadischen Statistikbehörde "StatsCan" ist die Sparte Forschung und Entwicklung (F&E) der Pharmaindustrie ein bedeutender Wirtschaftszweig und Arbeitgeber im Land.

Neben 15 Milliarden kan$ (circa 11 Milliarden US$) an Bruttowertschöpfung steuerte der Pharma-F&E Sektor 2019 (aktuellste Datenlage) auch über 45.000 Vollzeit Arbeitsplätze für die kanadische Wirtschaft bei. Indirekt, so die Studie, unterstütze F&E im Pharmabereich  sogar über 100.000 Stellen im Land. Das entspräche etwa 0,7 Prozent aller Vollbeschäftigten.

Die Ausgaben für betriebseigene Forschung der Unternehmen im Forschungssektor stieg 2019 nach Angaben von StatsCan auf 1,1 Milliarden kan$ (800 Millionen US$). Diese Summe stellte beachtliche fünf Prozent der F&E-Ausgaben aller kanadischen Unternehmen insgesamt im Jahr 2019. Etwa 80 Prozent aller betriebseigenen Forschungsausgaben tätigen Unternehmen in den Provinzen Quebec und Ontario.

Zusätzlich zur betriebseigenen Forschung finanzierte der kanadische Pharma-F&E-Sektor in gleicher Höhe (800 Millionen US$) ausgelagerte Forschungsprojekte. Über die Hälfte dieser F&E-Ausgaben blieb in Kanada, den Rest empfingen internationale Unternehmen und Institutionen.

Pharmabranche ist bei F&E importabhängig

Der kanadische Sektor Pharma-Forschung und Entwicklung ist stark auf ausländische Einfuhren angewiesen. Die StatsCan Studie beziffert den Importwert des Sektors 2019 mit 22 Milliarden kan$ (etwa 16,5 Milliarden US$). Mit Abstand das wichtigste Lieferland sind die USA (6 Milliarden US$). Aber auch aus Deutschland bezieht der Sektor wichtige Importe (2 Milliarden US$) - Tendenz steigend. Deutsche Einfuhren legten unter den fünf wichtigsten Lieferländern 2019 am stärksten zu.

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