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Kasachstan nimmt Kurs auf erste eigene Werft
Kasachstan ist Teil des Mittleren Korridors, einer zunehmend gefragten Transportroute zwischen Europa und China. Investoren wollen dort nun die erste Werft des Landes errichten.
20.01.2025
Von Viktor Ebel | Almaty
Der Frachtumschlag auf dem Mittleren Korridor hat sich zwischen 2021 und 2024 mehr als versiebenfacht. Der Grund dafür ist der zunehmende Handel auf der Achse Europa – Zentralasien – China. Die Weltbank schätzt, dass der Warenumschlag auf dem Mittleren Korridor sich bis 2030 erneut mehr als verdoppelt und 12 Millionen Tonnen erreichen wird.
Eigene Handelsflotte ist zu klein
Dafür werden erhebliche Investitionen in Infrastruktur und Transportmaterial benötigt. Das gilt besonders für Kasachstan, wo die Nachfrage nach Schiffen für den Transport über das Kaspische Meer groß ist. Denn die Flotte der Staatsreederei KazMorTransFlot (KMTF) gilt als alt und für die steigenden Transportmengen, darunter Container und Öl, nicht gerüstet. Hinzu kommt, dass die 17 KMTF-Schiffe über Binnengewässer aus Russland und Südosteuropa importiert wurden, da es in Kasachstan bislang keine Werft gibt. Sie sind dadurch hinsichtlich der Größe eingeschränkt.
Türkisches Konsortium erhält Zuschlag für Werftprojekt
All das spricht dafür, Schiffe künftig direkt in Kasachstan zu bauen. Ende 2024 wurde das Ruder herumgerissen: Der kasachische Verkehrsminister kündigte an, dass die türkischen Unternehmen YDA und ASFAT für 250 Millionen US-Dollar eine Werft in der Nähe des Hafens Kuryk errichten werden. Ab 2027 sollen in der Werft mindestens sieben Schiffe gebaut werden, darunter Tanker, Mehrzweckfähren und Containerschiffe. Kasachstan wird somit erstmalig interessant für Anbieter von maritimer Ausrüstung.
