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Klimaschutz-AtlasVerkehr: Strom statt Benzin und Diesel
In Kasachstan soll 2060 der elektrische Antrieb im Verkehr klar dominieren. Der Energiebedarf im Transportwesen sinkt um 40 Prozent.
04.09.2023
Von Jan Triebel | Almaty
Kasachstan forciert den Umstieg auf saubere Lösungen im Verkehrssektor, um dort in möglichst vielen Teilbereichen die Schadstoffemissionen deutlich zu reduzieren. Dazu zählt auch, dass die Bahn gerade auf längeren Strecken zunehmend das Flugzeug als Verkehrsmittel ablösen soll.
Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs
Größere Effekte auf die Emissionswerte erwartet die Regierung zudem vom deutlichen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, insbesondere in größeren Siedlungsgebieten. So könnte bis 2060 die Nutzung privater Pkw um 15 Prozent sinken. Außerdem soll die Bevölkerung durch gezielte Maßnahmen weniger Zeit im Verkehr verbringen. Dazu gehört, dass immer mehr Dienstleistungen digital offeriert werden und neue städtebauliche Konzepte kürzere Wege versprechen.
Ende für Verbrennungsmotor noch nicht fixiert
Hinzu kommt die zunehmende Verbreitung von Fahrzeugen mit alternativen, nicht-fossilen Antriebsarten. Von einem möglichen Datum für den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor ist jedoch noch keine Rede.
Alternative Antriebe sind in Kasachstan aktuell nur selten im Einsatz. Daher ist ein breitenwirksamer Übergang auf vollelektrische, Plug-in-Hybrid- oder Brennstoffzellenantriebe ohne steuerliche Anreize oder Kaufprämien kaum denkbar. Eng damit verknüpft ist der fällig werdende Auf- und Ausbau der Lade- und Tankinfrastruktur für die Autos der Zukunft. Auch hier wird der Staat sich einbringen müssen.
Elektromobilität wird vorangetrieben
Kasachstan will im Jahresdurchschnitt 2 bis 5 Prozent des Fahrzeugbestands durch Autos mit sauberen Antriebsarten ersetzen. Im Zusammenspiel mit anderen Maßnahmen dürfte das bis 2060 den Energiebedarf des gesamten Transportsektors um rund 40 Prozent gegenüber dem Niveau im Jahr 2017 drücken.
Mit einem Anteil von gut 70 Prozent soll Strom im Jahr 2060 die wichtigste Energiequelle für alle Verkehrsmittel sein. Dort, wo die Umstellung auf elektrischen Strom schwierig oder nicht möglich ist, setzt Kasachstan in erster Linie auf nachhaltige Biokraftstoffe (11 Prozent) oder Wasserstoff (8 Prozent). Parallel dazu sinkt der Anteil von Benzin und Diesel von 95 Prozent im Jahr 2017 auf 9 Prozent im Jahr 2060.