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Kfz-Markt biegt auf Erholungskurs ein

Die Verkäufe von Kfz ziehen in den Philippinen wieder an. Nach einer Erholung im Vorjahr soll sich der Aufwärtstrend 2022 mit zweistelligen Zuwachsraten fortsetzen.

Von Alexander Hirschle | Taipei

Der Absatz von Kfz in den Philippinen konnte sich 2021 wieder deutlich erholen. Die Lockerung der Mobilitätsrestriktionen war der Einschätzung des Fachverbandes AVID (Association of Vehicle Importers and Distributors) nach ein wichtiger Faktor für das Comeback der Autoindustrie. Im Jahr zuvor musste die Branche aufgrund der Auswirkungen der Coronakrise und des monatelangen Lockdowns auf dem Archipel zweistellige Rückgänge hinnehmen.

Aussichten für 2022 positiv

AVID-Präsidentin Maria Fe Perez-Agudo blickt optimistisch in die Zukunft. In der lokalen Presse äußerte sie ihre Hoffnung, dass die Perspektiven für 2022 sogar noch besser sein könnten als im Vorjahr. Dies wird durch die Prognosen für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) untermauert. Nach einer etwas enttäuschenden realen Steigerung von 5,6 Prozent 2021 soll im laufenden Jahr ein Zuwachs von 6 bis 7 Prozent erreicht werden. Spätestens 2023 dürfte den meisten Experten zufolge wieder das Vorkrisenniveau des BIP erreicht werden.

Auch der Verband Campi (Chamber of Automotive Manufacturers of the Philippines) geht davon aus, dass sich eine Verbesserung der Covid-19-Situation positiv auf den Kfz-Sektor der Philippinen auswirken wird. Allerdings sei man noch weit von einem Normalzustand entfernt und es gäbe noch viele Herausforderungen auf dem Weg dorthin zu bewältigen – so die Stimmen.

Unter dem Strich rechnet der Verband 2022 dennoch mit einer Absatzsteigerung von circa 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Branchenvertreter stufen diese Prognose als relativ konservativ ein. Sie gehen von einem Anstieg in der Größenordnung zwischen 15 und 20 Prozent aus. Vor allem die Nachfrage nach kostengünstigen Fahrzeugen dürfte aufgrund der Erfahrungen aus der Pandemie anziehen. Konsumenten steigen aus Angst vor einer Ansteckung zunehmend vom öffentlichen Massentransport auf den Individualverkehr um.

Importe von Nutzfahrzeugen steigen deutlich an

Nach Angaben von AVID stiegen die Verkäufe importierter Kfz um 14 Prozent. Die Philippinen führten 2021 insgesamt 58.916 Fahrzeuge ein. Der Absatz von importierten, schweren Nutzfahrzeugen (Nfz) verdreifachte sich auf 953 Einheiten. Diese enorme Steigerung ist auf eine sehr geringe Vorjahresbasis und die Reaktivierung des Infrastrukturprogramms Build, Build, Build zurückzuführen.

Den Löwenanteil der Fahrzeugeinfuhren machten aber leichte Nfz mit 42.817 Einheiten aus. Das entspricht fast drei Vierteln des Importvolumens. Die Sparte konnte damit einen Zuwachs um satte 23 Prozent verbuchen.

Die Definition von leichten Nfz ist nach Aussage von Branchenvertretern in den Philippinen breiter gefasst und enthält beispielsweise auch Pick-ups. Diese sind auf dem Archipel als klassisches Transportmittel von Handwerksunternehmen und kleinen Betrieben stark gefragt und wurden in den vergangenen Jahren teilweise von Steuererhöhungen ausgenommen. Im Gegenzug sanken die Verkäufe von importierten Pkw im Jahr 2021 um 9 Prozent auf 15.092 Einheiten.

Verkäufe ziehen zweistellig an

Die gesamten Verkäufe von Pkw in den Philippinen - inklusive lokal gefertigter Fahrzeuge - entwickelten sich 2021 positiv. Die Absätze stiegen um 22,4 Prozent. Den Angaben des Verbandes Campi zufolge waren es 69.638 verkaufte Einheiten. Bei Nutzfahrzeugen lag die Steigerungsrate im vergangenen Jahr bei 18,9 Prozent. Der Absatz betrug 183.228 Einheiten.

Unter dem Strich wuchs der Gesamtmarkt für Kfz damit 2021 um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Er liegt allerdings nach Einschätzung von Firmenvertretern immer noch rund 40 Prozent unter dem Vorkrisenniveau im Jahr 2019.

Die Herstellerszene in den Philippinen dominieren japanische Marken. Toyota ist mit einem Marktanteil von 48 Prozent mit Abstand die führende Kfz-Schmiede, gefolgt von Mitsubishi mit 14 Prozent. Ford kommt auf 8 Prozent und Nissan und Suzuki haben jeweils einen Anteil von 7 Prozent.

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