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Klimaschutz-Atlas

Fachkräfte für den Klimaschutz: Umweltstudiengänge sind gefragt

Der Klimaschutz schafft Arbeitsplätze. Neue Berufszweige entstehen. Universitäten schaffen zusätzliche Lehrangebote.

Von Christopher Fuß | Warschau

Berufsschulen und Hochschulen bringen in Polen, gemessen an der Bevölkerungszahl, ähnlich viele Ingenieure und Baufachkräfte hervor wie in Deutschland. Diese Spezialisten sind entscheidend, um neue Umwelttechnologien zu entwickeln oder um Solarpaneele und Wärmepumpen zu montieren.

Branchenvertreter klagen hingegen, dass Spezialisierungen fehlen. "Das Bildungsministerium führt neue Ausbildungsgänge ein, aber das ist noch zu wenig", sagt zum Beispiel Paweł Lachman, Vorsitzender des Wärmepumpen-Verbandes PORT PC.

Universitäten und Fachhochschulen reagieren offenbar schneller als die Berufsschulen. Vertreter des Arbeitgeberverbandes Lewiatan räumen gegenüber der Tageszeitung Dziennik Gazeta Prawna ein, dass die Studiengänge heute näher an den Anforderungen der Arbeitswelt sind als noch vor einigen Jahren. Neue Bildungsangebote stoßen auf großes Interesse. Ingenieurwissenschaftliche Studiengänge mit Spezialisierung auf Offshore-Windkraft oder Elektromobilität haben die höchsten Wachstumsraten bei den Einschreibungen, schreibt die Dziennik Gazeta Prawna.

Ausbildung im Umbruch

Dass die Umstellung bei den Berufsschulen länger dauert, kann auch damit zusammenhängen, dass es in Polen keine duale Ausbildung gibt. Dadurch haben Unternehmen weniger Möglichkeiten, Lehrinhalte kurzfristig anzupassen. Das könnte sich ändern. Polen will 120 Branchenkompetenzzentren für über 300 Millionen Euro eröffnen. Die neuen Einrichtungen sollen Kurse in Zukunftsbranchen wie Energie- und Umwelttechnik anbieten. Die Leitung würden Branchenverbände mitübernehmen. Das Ziel ist eine praxisorientierte Berufsausbildung.

Auch Unternehmen starten Initiativen. Der staatliche Energieversorger PGE hat gemeinsam mit der Technischen Universität Gdańsk ein Post-Graduiertenprogramm für Offshore-Windanlagen aufgesetzt. Der Chemiekonzern Azoty wiederum organisiert gemeinsam mit der Technischen Universität Szczecin Seminare rund um Wasserstoff. Westinghouse, der Technologiepartner für das geplante Kernkraftwerk bei Gdańsk, lädt ebenfalls zu Schulungen ein.

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