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Branchencheck | Schweiz

Industrie wieder im Aufwind

Die Pharmabranche treibt das Wachstum kräftig an. Kontaktintensive Dienstleistungen wie das Gastgewerbe und Freizeitbetriebe werden sich ab dem Frühjahr 2022 wieder erholen.

Der wirtschaftliche Schaden der Corona-Winterwelle bleibt für die meisten Branchen überschaubar. Viele Unternehmen sehen laut Umfragen Materialengpässe als problematisch an. Besonders stark mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen haben Branchen wie Papier, Möbel, Elektronik, Uhren und Pharma. Risiken des Krieges in der Ukraine lassen sich schwer abschätzen. Eine Aufwertung des Schweizer Franken und weiter steigende Preise für Energie dürften aber allen Branchen zusetzen.  

  • Maschinenbau

    Volle Auftragsbücher und höhere Umsätze als vor der Krise.   

    Nach dem Corona-Einbruch 2020 hat sich der schweizerische Maschinenbau 2021 wieder erholt. Die Auftragseingänge sind nach Angabe des Branchenverbandes Swissmem im Vergleich zu 2020 um 26,5 Prozent gestiegen. Das Auftragsvolumen lag im 4. Quartal 2021 um fast 16 Prozent über dem Vorkrisenniveau. Auch die Umsätze hatten den Vorkrisenstand  übertroffen. Ohne die Probleme bei den Lieferketten wären sie sogar noch höher ausgefallen. Kleine und mittlere Unternehmen sowie Großbetriebe haben gleichermaßen vom Aufschwung profitiert. Die Güterexporte im Maschinenbau stiegen 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 12,7 Prozent und erreichten einen Wert von 68,5 Milliarden Franken. 

    Von Martin Walter | Bonn

  • Chemieindustrie

    Der Standort Schweiz gehört zur Weltspitze und profitiert von der Pandemie.   

    In der Chemieindustrie gilt die Pharmabranche als Lokomotive der schweizerischen Exportwirtschaft. Nach Angaben der Credit Suisse stiegen die Pharmaausfuhren im 3. Quartal 2021 auf einen neuen Höchstwert von knapp 26 Milliarden Schweizer Franken. Der Sektor gehört zu den Gewinnern der Coronakrise. Umsatz, Gewinn und Exporte konnten seit Ausbruch der Pandemie gesteigert werden. Bei Forschung und Entwicklung sowie dem Automatisierungsrad in der Produktion ist der Standort weltweit führend. Die internationale Nachfrage nach Pharmagütern wird in den kommenden Monaten hoch bleiben, nicht zuletzt auch dank des Bedarfs an Impfstoffen. Andere Sparten wie die Agrarchemie mit Kunstdünger oder Kunststoffe für Verpackungen haben sich ebenfalls kräftig erholt und dürften 2022 weiter zulegen. 


    Von Martin Walter | Bonn

  • Gesundheitswirtschaft

    Mangelnde Digitalisierung könnte in wichtigen Zukunftsmärkten Wettbewerbsfähigkeit kosten.

    Durch die Coronapandemie wurden erhebliche Defizite bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen zutage gefördert. Um bei der Wettbewerbsfähigkeit nicht zurückzufallen, mahnt der Dachverband in einer aktuellen Studie, bei der Digitalisierung schnell aufzuholen. So wurde das Elektronische Patientendossier (EPD) bereits vor seiner Einführung 2022 von Kritikern als veraltet angesehen. Der Aufbau eines Daten-Ökosystems soll Firmen und Universitäten helfen, mit anonymisierten Daten zu forschen und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Immer wichtiger werden Künstliche Intelligenz und Big Data, besonders bei der Entwicklung personalisierter Medikamente und Therapien. Dieser Bereich verspricht hohe Margen im lukrativen Gesundheitsmarkt.   

    Von Martin Walter | Bonn

  • Energiewirtschaft

    Der Ausbau erneuerbarer Energien geht zu langsam voran. Geothermie wird staatlich gefördert.

    Mit der „Energiestrategie 2050“ will die Schweiz aus der Atomkraft aussteigen und bis 2035 rund dreimal so viel Strom vor allem aus Sonne und Wind produzieren wie 2018. Die angestrebte Energiewende und die Versorgungssicherheit haben 2021 deutlich mehr Aufmerksamkeit erfahren - was dringend notwendig ist, denn die Schweiz kommt beim Ausbau der Erneuerbaren kaum vom Fleck. Nach aktuellen Prognosen braucht es neue Kapazitäten von rund 50 Terawattstunden. Bei den Haushalten als zweitgrößtem Verbraucher schlägt vor allem die Wärmeversorgung der Gebäude zu Buche. 450 Millionen Franken pro Jahr stehen für ein Gebäudeprogramm zur Förderung der Geothermie bereit. Die Versorgung der Haushalte mit Strom und Erdwärme soll so zügig ausgebaut werden. 

    Von Martin Walter | Bonn

  • Bauwirtschaft

    Die Bauwirtschaft sieht sich als wichtige Stütze für die Konjunktur und wird weiter wachsen.     

    Nach aktuellen Daten des Baumeisterverbandes stieg der Umsatz 2021 im Bauhauptgewerbe um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Bauindex von Credit Suisse deutet darauf hin, dass der Umsatz 2022 um etwa 2 Prozent wachsen dürfte. Die noch immer günstigen Finanzierungsbedingungen und die pandemiebedingte Nachfrage nach Wohneigentum sorgen auch 2022 für positive Impulse im Wohnbausektor. Bei der Gebäudesanierung muss das Tempo verdreifacht werden, wenn die Schweiz ihre Klimaziele erreichen will. Tiefbauinvestitionen in Straßen- und Eisenbahninfrastruktur, welche überwiegend durch Bundesmittel finanziert werden, dürften sich positiv entwickeln und den Bausektor insgesamt stützen.

    Von Martin Walter | Bonn

  • Nahrungsmittelmarkt

    Bioprodukte etablieren sich am Markt und sind weiterhin gefragt. Online-Supermärkte wachsen zweistellig.

    Laut Konjunkturdaten der Credit Suisse verzeichnete der Food/Near-Food-Bereich im 3. Quartal 2021 noch negative Wachstumsraten. Das lag an den pandemiebedingten Umsatzrekorden im Vorjahr. Der Markt mit Biolebensmitteln wächst hingegen kräftig. Er hat sich im letzten Jahrzehnt von einem Nischen- zu einem wichtigen Absatz- und Trendmarkt mit rund 11 Prozent Marktanteil entwickelt. Die umsatzstärksten Warengruppen sind frisches Gemüse und Kartoffeln, Milch und Milchprodukte sowie Getreide und Backwaren. Bei herkömmlichen Lebensmitteln legt der E-Food-Sektor zu. Neueste Zahlen belegen, dass die größten Online-Supermärkte weiter wachsen.

    Weitere Informationen:

    Branche kompakt: Die Nahrungsmittelbranche profitiert vom starken Einzelhandel

    Digitalisierung der Landwirtschaft in der Schweiz 



    Von Martin Walter | Bonn

  • Pkw- und Nfz-Markt

    Die Zulassungszahlen steigen wieder leicht an. Elektroautos gewinnen immer mehr Marktanteile.

    2021 wurden in der Schweiz 350.056 Motorfahrzeuge neu zugelassen, berichtet das Bundesamt für Statistik. Das sind 3,9 Prozent mehr als 2020, aber immer noch 14,6 Prozent weniger als 2019. Bei Pkw waren es plus 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aber minus 22,6 Prozent gegenüber 2019. Erneut stark angestiegen ist die Zahl der neuen Elektroautos. Sie verzeichneten ein sattes Plus von 62,1 Prozent gegenüber 2020. Plug-in-Hybride legten um 50,9 Prozent zu. Damit erreichten diese beiden Gruppen 2021 einen Anteil von 22,2 Prozent aller neuen Pkw. Der Bereich Landwirtschafts- und Industriefahrzeuge wuchs ebenfalls, mit 3,9 und 4,8 Prozent. Wegen der Chipkrise musste viele Hersteller Liefertermine verschieben. Beliebt bleiben bei den Schweizern die Automarken Skoda, Volkswagen und Peugeot. 



    Von Martin Walter | Bonn

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