Special | Südafrika | Coronavirus
Einschränkungen im Personen- und Warenverkehr
Südafrika hat alle Coronamaßnahmen aufgehoben: Auflagen bei Einreise, die Maskenpflicht für geschlossene Räume und Einschränkungen bei Versammlungen fallen weg.
12.04.2022
Von Fausi Najjar | Johannesburg
Die südafrikanische Regierung hat am 22. Juni 2022 in einem kurzen Dekret alle bislang gültigen Coronabeschränkungen aufgehoben. Diese umfassten den Nachweis eines Impfzertifikats oder negativen PCR-Tests bei Einreise, das Tragen einer Gesichtsmaske in öffentlichen Innenräumen und beim Personentransport sowie Beschränkungen von Personenzahlen in öffentlichen Räumen.
Der südafrikanische Gesundheitsminister Joe Phaala hat das Ende der Corona-Beschränkungen mit geringen Infektions-, Hospitalisierungs- und Sterberaten begründet, die bei der vorherrschenden Omikron-Subvariante zu beobachten seien. Die Entscheidung sei von den Beratungsgremien National Coronavirus Command Council (NCCC) und National Health Council befürwortet worden, so der Minister.
Abweichende Gefahreneinschätzung
Anders als in vielen europäischen Ländern reagierten die südafrikanische Politik und ihre medizinischen Fachgremien bei Auftreten der Omikron-Variante im November 2021 nicht mit weitergehenden Regelungen. Trotz stark ansteigender Infektionen mit dieser Variante hatte der Corona-Krisenstab von einer Verschärfung der Maßnahmen abgesehen und noch während der vierten Welle eine Reihe von Restriktionen aufgehoben.
Neuimpfungen stagnieren
In Südafrika gelten 46 Prozent der erwachsenen Bevölkerung als vollständig geimpft (Stand: 23. Juni 2022; ohne Booster). Die wöchentliche Impfrate hat nach den Höchstständen Ende August bis Anfang September 2021 deutlich nachgelassen. Angesichts der schwachen Nachfrageentwicklung bei den Covid19-Impfstoffen in Südafrika wie auch auf dem afrikanischen Kontinent insgesamt, haben sich die Realisierungschancen von Plänen zur Herstellung von Covid19-Impfstoffen in Südafrika deutlich verringert.