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Wirtschaftsumfeld | Togo | Entwicklungszusammenarbeit

EU sammelt Firmendaten zu Aktivitäten und Investitionen in Togo

Machen Sie schon Geschäfte mit Togo oder investieren Sie vor Ort? Plant Ihre Firma den Einstieg in dem westafrikanischen Land? Die EU bittet um Ihre Mithilfe bis zum 1. Juni 2024.

Von Heike Hoffmann | Brüssel

Die EU-Kommission, konkret ihre Generaldirektion Internationale Partnerschaften (GD INTPA), hat eine kurze Umfrage zum Geschäft europäischer Firmen in und mit Togo erstellt. Auch deutsche Firmen sind angesprochen: Die EU bittet um Antworten bis zum 1. Juni 2024. Der Fragebogen ist online auf Englisch und Französisch abrufbar. Der Datenschutz ist gewahrt.

GD INTPA richtet ihren Aufruf an Unternehmen, die bereits in Togo tätig sind oder dort investieren. Sie interessiert sich darüber hinaus für die Rückmeldung von Firmen, die noch nicht in Togo präsent sind und erst noch in den westafrikanischen Markt einsteigen möchten. Die EU berücksichtigt in ihrer Umfrage auch Firmen, die "nur" Handel mit dem westafrikanischen Land treiben (wollen), nicht aber investieren. Der Warenhandel geht Investitionen oft voraus.

Unterstützung für Firmen mit EU-Bezug anvisiert

Mit Hilfe der Umfrageergebnisse kann die EU sowohl die Präsenz europäischer Firmen in Togo als auch die Aktivitäten togoischer Unternehmen mit Europabezug besser greifen. Die EU will die Herausforderungen für diese Unternehmen verstehen lernen. Der Fragebogen umfasst Aspekte wie die Anbindung der Firma an den europäischen Wirtschaftsraum (wie Aktien, Kapital, Muttersitz), wirtschaftliche und soziale Auswirkungen der Wirtschaftstätigkeit auf die lokalen Strukturen, Investitionsgründe sowie unternehmerische Sozialverantwortung CSR (Corporate Social Responsibility).

Die Ergebnisse der Umfrage wird GD INTPA als Leitfaden für zukünftige Fördermaßnahmen nutzen: Sie will den europäischen Privatsektor in Togo zielgerichteter unterstützen. Dies umfasst neben Privatsektorentwicklung vor Ort allgemein auch Handel und Investitionen mit und in dem Partnerland. Die EU wird die Ergebnisse der Umfrage auch in ihre Zusammenarbeit mit der togoischen Regierung einbeziehen.

EU nutzt Rückmeldung von Firmen für ihre Entwicklungszusammenarbeit

Seit 2019 setzt GD INTPA gemeinsam mit den EU-Delegationen weltweit auf Umfragen unter europäischen Firmen in Entwicklungsländern, um deren Bedarf zu ermitteln und die Zusammenarbeit mit den Partnerländern zu verbessern. Hierbei werden wie auch für Togo unter anderem die Präsenz vor Ort, Auswirkungen ihrer Tätigkeit auf die togoischen Strukturen und Institutionen sowie Hürden der Geschäftstätigkeit abgefragt. Auch die Botschaften der EU-Mitgliedstaaten und ihre Außenwirtschaftsförderorganisationen werden mit einbezogen. Auf Basis der Fragebögen und weiterführenden Interviews erstellt die EU sogenannte Investment mappings. Diese bieten einen Überblick - oder auch eine Art Landkarte mit Informationen - darüber,  in welchem Partnerland europäische Firmen aktiv sind und investieren, welchen Herausforderungen sie dabei begegnen und welche Effekte ihr Wirtschaften auf die lokalen Strukturen hat. Aktuell wird – neben Togo - Rückmeldung zu Firmenaktivitäten für folgende Länder erbeten: Äthiopien, Nepal, Pakistan, Timor Leste und Simbabwe. Sie finden die Fragebögen zu diesen Ländern auf der Homepage der EU-Kommission.

EU-Zusammenarbeit mit Togo ist breit aufgestellt

In der Roadmap Togo 2025 haben die EU und Togo vereinbart, die Entwicklung vor Ort vor allem in den Bereichen Wirtschaft, Soziales und Umwelt voranzutreiben. Die EU hat Togo im Zeitraum von 2021 bis 2027 rund 145 Millionen Euro zugewiesen. Gemeinsam haben sich beide Partner über das Mehrjahresrichtprogramm folgende Ziele gesetzt: gute Regierungsführung und zivilgesellschaftliche Kontrolle, Frieden und Stabilität, Unterstützung der Anpassung an die Folgen des Klimawandels, Förderung fairer Arbeitsbedingungen sowie verbesserte wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes. 

Auf den letztgenannten Aspekt zielt auch das noch nicht veröffentlichte Jahresaktionsprogramm 2024 für Togo ab, das die digitale Transformation der togolesischen Wirtschaft vorsieht. Insgesamt fließen 4 Millionen Euro aus dem EU-Haushalt und zusätzlich 11,5 Millionen Euro aus Deutschland in dieses Vorhaben. Zuständig für die Umsetzung des Projekts ist die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).

Den Rahmen für die Zusammenarbeit zwischen der EU und Togo bildet die Konnektivitätsinitiative Global Gateway. Dies ist eine verhältnismäßig neue Marke, unter der die EU den Großteil ihrer internationalen Beziehungen fasst. So will sie Schwellen- und Entwicklungsländern helfen, insbesondere ihre Infrastruktur nachhaltig auszubauen. Das neuste sogenannte Flagship-Projekt der EU unter Global Gateway in Togo dreht sich um Küstenschutz.

Für bessere Ergebnisse arbeiten die EU, ihre Mitgliedstaaten – einschließlich ihrer Durchführungsstellen und öffentlichen Entwicklungsbanken – sowie die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) eng zusammen. Dies nennt sich Team Europa Initiative (TEI). In Togo sind insbesondere die EU, die EIB, Frankreich und Deutschland gemeinsam aktiv. Die TEI-Projekte in Togo sind in den Sektoren Landwirtschaft, Energie und Digitalisierung sowie Regierungsführung angesiedelt.

Weitere Informationen zur EU-Kooperation mit Togo erhalten Sie auf dem Internetauftritt der EU-Kommission. Germany Trade & Invest (GATI) informiert über internationale Geber sowie sowohl über das Land als auch über Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen in Togo, die vielfältige Geschäftschancen bieten.

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