Der Appetit auf Snacks ist groß

Ähnlich wie in der Craft-Bier-Branche gibt es in den USA eine explosionsartige Zunahme von Start-ups, die sich auf die Herstellung gesünderer Snacks konzentrieren. Food-Start-ups wie Magic Spoon aus New York oder IWON Organics aus Kalifornien bringen den Verbrauchern neue Geschmackserlebnisse. Und der Bereich wächst schnell, da sich die Vorlieben der Menschen und ihre Ernährungsgewohnheiten ändern.

Snacks ersetzen ganze Mahlzeiten

Laut Branchenexperten ist der Snacking-Trend Teil eines umfassenden Wandels im Kaufverhalten der Verbraucher. Ein stressiger Lebensstil und der erschwerte Zugang zu Restaurants zu Beginn der Coronapandemie haben dazu geführt, dass immer mehr Menschen ihre Mahlzeiten durch Snacks ersetzen. Auch durch den anhaltenden Trend, von zu Hause aus zu arbeiten, hat sich die Art und Weise, wie und was gegessen wird, verändert. Denn mehr Zeit zu Hause bedeutet auch mehr Zwischenmahlzeiten. Zu den beliebtesten Snacks gehören Nüsse, Studentenfutter und Kerne sowie Proteinriegel.

Nach Angaben des Marktforschungsinstituts Statista lag der Umsatz im Segment Süßwaren und Snacks in den USA 2021 bei 272,9 Milliarden US-Dollar (US$). Für 2022 wird ein Anstieg auf 292,4 Milliarden US$ prognostiziert. Das entspricht einem Plus von 7,2 Prozent.

Beim Absatz von Süßwaren und Snacks belegten die USA 2021 weltweit den ersten Platz, gefolgt von Japan (251 Milliarden US$) und China (114,7 Milliarden US$). Bis 2027 soll der Umsatz auf rund 337 Milliarden US$ wachsen. Die Pro-Kopf-Ausgaben für Snacks und Süßwaren lagen 2021 bei 820 US$, für 2022 wird ein Anstieg auf 870 US$ prognostiziert.

Knabbereien werden zum wichtigsten Segment

Die Kellogg Company (Kellogg's), einer der weltweit größten Hersteller von Lebensmitteln auf Getreidebasis wie Cerealien- und Snack-Produkte, hat im Juni 2022 verkündet, sein Geschäft in drei eigenständige Unternehmen aufzuteilen. Ein Ziel der Aufspaltung ist, dass sich das Unternehmen noch stärker auf Snacks als dem margenstärksten Bereich konzentrieren möchte. Zu den beiden weiteren Feldern gehören das Geschäft mit Cerealien und ein kleineres Segment, das sich der Produktion von Lebensmitteln auf pflanzlicher Basis widmet.

Im Jahr 2021 erzielte Kellogg's einen Umsatz von 14,2 Milliarden US$. Dabei entfielen 48 Prozent der Erlöse auf das Segment Snacks (6,8 Milliarden US$) und 36,1 Prozent auf Cerealien (5,1 Milliarden US$).

Auch der Lebensmittelkonzern Mondelez International mit seinen Snack- und Süßwarenmarken wie TUC, Oreo oder RITZ berichtet, dass die Verbraucher in größerem Maße als noch vor zwei Jahren Snacks nachfragen. Bequemlichkeit und Frische stehen ganz oben auf der Liste der Kriterien, die regelmäßig die Entscheidungen für Snacks beeinflussen.

Pflanzenbasierte Lebensmittel hoch im Kurs

In den US-amerikanischen Supermärkten füllen sich die Regale immer mehr mit pflanzenbasierten Nahrungsmitten als Ersatz für tierische Produkte. Laut einer Analyse der gemeinnützigen Organisation The Good Food Institute expandiert der Handel stetig und eine wachsende Anzahl von Verbrauchern greift zu pflanzlichen Alternativen. Im Jahr 2021 ist der Umsatz mit pflanzenbasierten Produkten um 6 Prozent auf 7,4 Milliarden US$ gestiegen. Diese Produkte stellen landesweit eine wichtige Wachstumsquelle für den Lebensmitteleinzelhandel dar, denn sie legen dreimal so schnell zu wie der Gesamtumsatz mit Lebensmitteln.

Dabei sind pflanzenbasierte Lebensmittel nicht nur bei Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, begehrt. Rund 98 Prozent der Verbraucher, die sich im Supermarkt für Fleischalternativen entscheiden, kaufen auch konventionelles Fleisch. Zu den Einstiegsprodukten, die viele Haushalte ausprobieren, gehört Milch auf pflanzlicher Basis.