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Deutschland und die USA beleben Klima- und Energiepartnerschaft
Beide Regierungen wollen Technologien für eine schnellere Energiewende entwickeln, Maßnahmen beschleunigen sowie Klimapolitik und Energiesicherheit in Drittstaaten fördern.
30.05.2022
Von Heiko Steinacher | San Francisco
Ende Mai 2022 erklärten Deutschland und die USA, ihre im Sommer 2021 ins Leben gerufene Klima- und Energiepartnerschaft zu intensivieren. Ziel der Vereinbarung ist es, die Energiewende und den Klimaschutz voranzutreiben. Eine zentrale Rolle spielen dabei Wasserstoff, Offshore-Windenergie und emissionsfreie Fahrzeuge.
Die Partnerschaft ist ein wichtiges Zeichen für die deutsche Industrie. Denn der Ukrainekrieg zwang kurzfristig zu einem Umdenken: So stehen für die Europäische Union (EU) nun erst einmal Flüssiggaslieferungen (LNG) aus den USA im Fokus, um unabhängiger von russischen Energieimporten zu werden. Laut einem im März 2022 getroffenen Abkommen werden die USA der EU bis Ende des Jahres zusätzliche 15 Milliarden Kubikmeter LNG bereitstellen, wodurch die jährliche US-Liefermenge auf 50 Milliarden Kubikmeter pro Jahr ansteigen soll.
LNG-Importe sind wichtig für Europa, da Gas womöglich noch über viele Jahre eine zentrale Rolle auf dem Weg ins Zeitalter der Erneuerbaren Energien spielen wird. Bald könnte jedoch grüner Wasserstoff zum Katalysator für mehr Engagement im transatlantischen Energiehandel werden. Für deutsche Unternehmen bieten sich dadurch neue Geschäftsmöglichkeiten in den USA. Das Gleiche gilt für den Ausbau der Offshore-Windenergie und die Verbreitung von Nullemissionsfahrzeugen.
Auf deutscher Seite leiten Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock die Partnerschaft.