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Branchencheck | Usbekistan

Liberalisierung und Marktöffnung bieten Chancen in allen Branchen

Usbekistans Wirtschaft befindet sich in einer umfassenden und tiefgreifenden Transformation. Private Engagements sind heute in allen Wirtschaftszweigen willkommen.

Von Uwe Strohbach | Taschkent

Der seit 2017 in Usbekistan unvermindert anhaltende Reform- und Liberalisierungsmarathon spiegelt sich auch in einer spürbaren Belebung der internationalen Wirtschaftskooperation wider. Der Investitionsbedarf in allen Branchen der gewerblichen Wirtschaft und des Agrarsektors sowie beim Ausbau der Infrastruktur ist riesig. Ausländischen Anbietern von Maschinen und Ausrüstungen, Zwischenprodukten und Dienstleistungen offenbart sich viel Geschäftspotenzial.

  • Öl und Gas

    Die Öl- und Gasgesellschaft O'zbekneftgaz steckt 2022 und 2023 etwa 4 Milliarden US-Dollar in ihre Projekte.

    Der nationale Öl- und Gasförderer O'zbekneftegaz will in Kooperation mit seinen ausländischen Partnern 2022 etwa 2 Milliarden US-Dollar (US$) und im Folgejahr 2,2 Milliarden US$ in die Erkundung, Erschließung und Exploration von Lagerstätten, die Gasveredelung und Ölverarbeitung investieren.

    Mit einem Großteil der Gelder werden die Rohstoffbasis und der Gaschemiekomplex Schurtan ausgebaut. Der Gesamtwert aller gestarteten und mittelfristig geplanten Projekte in der Öl- und Gaswirtschaft beläuft sich auf etwa 10 Milliarden US$.

    Von Uwe Strohbach | Taschkent

  • Bauwirtschaft

    Das Baugewerbe bleibt einer der Wachstumsmotoren. Sowohl Infrastruktur- und Industrieprojekte als auch der Wohnungsbau stützen die Branche. 

    In den kommenden zwei Jahren fließt besonders viel Geld in die Erneuerung und den Ausbau der Versorgungs-, Transport- und sozialen Infrastruktur in ländlichen Regionen und Mahalla-Nachbarschaftsgemeinden. Auch im Wohnungsbau sind rege Aktivitäten zu beobachten, darunter der Bau attraktiver Stadtviertel in Großstädten.

    Neue Industriebetriebe dominieren den gewerblichen Hochbau. Die große Nachfrage nach Baumaterialien sorgt für zahlreiche Projekte in der Baustoffindustrie. Laufende und geplante Investitionen in die Branche summieren sich auf weit mehr als 1 Milliarde US-Dollar. Vorhaben in 14 Produktgruppen kommen in den Genuss von steuerlichen und anderen Präferenzen.

    Mehr Informationen:

    Bevölkerungswachstum lässt Trabantenstädte gedeihen 

    Investitionen in usbekische Baustoffbranche überschlagen sich

    Von Uwe Strohbach | Taschkent

  • Umwelttechnik

    Kreditgeber stellen 1,6 Milliarden US-Dollar für die Verbesserung und den Ausbau der Wasserver- und Abwasserentsorgung bereit. Auch die Abfallwirtschaft wird modernisiert. 

    Geberbanken und internationale Fonds unterstützen Projekte in der Wasserver- und Abwasserentsorgung finanziell mit etwa 1,6 Milliarden US-Dollar (US$). Davon werden 2022 voraussichtlich bis zu 250 Millionen US$ abgerufen.

    Der Nachholbedarf in der Branche ist enorm. In der Trinkwasserversorgung setzt das Land verstärkt auf öffentlich-private Partnerschaften (PPP).

    Ein 2019 gestartetes ambitioniertes Programm für das Abfallmanagement umfasst im Zeitraum bis 2025 Projekte für etwa 2,3 Milliarden US$. Auch in diesem Sektor favorisieren die zentralen Planer PPP-Modelle.  

    Mehr Informationen: 

    Internationale Gelder für usbekische Wasserwirtschaft verdreifacht

    Von Uwe Strohbach | Taschkent

  • Nahrungsmittelindustrie

    Rege Ausbau- und Modernisierungsaktivitäten kurbeln Ausrüstungsimporte deutlich an. Auch Geberbanken sind beteiligt. 

    Ende 2020 verabschiedete die Regierung neue Initiativen für den Ausbau der Lebensmittelproduktion. In neuen großen Agrarparks sollen Kapazitäten für die Verarbeitung agrarischer Güter errichtet werden.

    In allen Regionen des Landes gibt es Dutzende Projekte für die Verarbeitung von Obst, Gemüse, Milch, Fleisch und pflanzlichen Ölen. Die Provinzverwaltungen geben gern Auskunft über diese Vorhaben. Geberbanken finanzieren den Aufbau neuer Wertschöpfungsketten mit mehr als 1 Milliarde US-Dollar (bis 2025/2026). Der Fokus dieser Projekte liegt auf den Sparten Obst und Gemüse sowie Tierzucht.

    Von Uwe Strohbach | Taschkent

  • Elektroindustrie

    Die Branchenvereinigung O'zeltexsanoat weitet ihre Kapazitäten deutlich aus. Das Vorhaben wird von der Regierung durch verschiedene Initiativen unterstützt.

    Ein mittelfristiges Programm, ein Ausbaukonzept bis 2025 und regionale Investitionsinitiativen für die Elektrobranche stecken den Rahmen für neue Projekte ab. Das Investitionsgeschehen konzentriert sich stark auf die Betriebe der Branchenvereinigung O'zeltexsanoat.

    Diese Unternehmen investieren 2022 voraussichtlich gut 200 Millionen US-Dollar in ihre Projekte. Das Gros der Vorhaben entfällt auf weiße Ware, kleine Haushaltsgeräte, Kupferkabel und -leiter sowie Ausrüstungen für die Stromverteilung, Elektromotoren und Solarpaneele. Der Staat fördert insbesondere Projekte mit einer hohen Exportorientierung.

    Mehr Informationen: 

    Usbekische Elektroindustrie investiert 600 Millionen US-Dollar 

    Von Uwe Strohbach | Taschkent

  • Chemieindustrie

    Die Chemieindustrie hat perspektivreiche Projekte für mehr als 6 Milliarden US-Dollar in der Mache. Ehrgeizige Ausbaupläne gibt es in der Pharmaindustrie.

    Die Betriebe der Industriezweigvereinigung O'zkimyosanoat realisieren oder planen 33 Projekte für gut 6 Milliarden US-Dollar (US$). Allein in den Jahren 2021 und 2022 stecken sie etwa 1 Milliarde US$ in ihre Vorhaben. Hinter vielen Projekten stehen ausländische Investoren.

    Hauptinvestitionssparten sind die Produktgruppen Ammoniak, Harnstoff, Fertigdünger, Polymere, organische Verbindungen, kalzinierte Soda, Kaliumsulfat, synthetische Fasern und kleintonnagige Chemieerzeugnisse. Die Pharmabranche will 2021 bis 2026 bis zu 100 Vorhaben für geschätzte 1,2 Milliarden US$ umsetzen.  

    Mehr Informationen: 

    Wirtschaftliche Liberalisierung sorgt für Projekt-Boom

    Usbekistan treibt Planungen für neue Gaschemieanlage voran

    Investoren für Aufbau usbekischer Pharmaindustrie gesucht

    Von Uwe Strohbach | Taschkent

  • Gesundheitswirtschaft

    Die Coronapandemie hält das Gesundheitswesen auf Trab. Allerorts wird modernisiert und ausgebaut. Außerdem öffnet sich der Markt für private medizinische Dienstleistungen. 

    Drei Trends kennzeichnen das Projektgeschehen im Gesundheitswesen: die Bekämpfung der Coronapandemie mithilfe internationaler Geber, die Modernisierung der öffentlichen medizinischen Versorgung und der Ausbau des privaten Gesundheitssektors.

    Auch öffentlich-private Partnerschaften halten Einzug in die Branche, so beispielsweise in den Bereichen Hämodialyse, Rehabilitation und Gerätesterilisierung. Die Islamische Entwicklungsbank finanziert ab 2022 die Modernisierung von Onkologie-Kliniken und -Fachabteilungen mit 80 Millionen US-Dollar. Neue Verordnungen über eine obligatorische Mindestausstattung von Kliniken mit Medizin- und Labortechnik bringen ebenfalls Bewegung in den Markt.  

    Mehr Informationen: 

    Zur Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie in Usbekistan

    Usbeken bekommen Krankenversicherung

    Von Uwe Strohbach | Taschkent

  • Bergbau

    Bergbauunternehmen erschließen neue Erzvorkommen. Der Staat versteigert Nutzungsrechte für zahlreiche Baustofflagerstätten.  

    Die Bergbau- und Hüttenkombinate Nawoi (NGMK) und Almalyk (AGMK) investieren 2021 bis 2023 circa 3 Milliarden US-Dollar in ihre Projekte. Das NGMK forciert den Ausbau bestehender und die Erschließung neuer Gold-, Silber- und Uranerzlagerstätten.

    Währenddessen konzentriert sich das Kombinat AGMK auf die Erschließung des Kupfererz-, Molybdänerz- und Edelmetallvorkommens "Joschlik-1", einschließlich des Baus eines großen Aufbereitungskomplexes für Kupfererze.

    Mehr denn je versteigert die Regierung Nutzungsrechte für den Abbau von Industriematerialien und Massenrohstoffen, die zur Herstellung von Baustoffen benötigt werden.

    Mehr Informationen: 

    Usbekistan baut Erzbergbau massiv aus

    Von Uwe Strohbach | Taschkent

  • Energiewirtschaft

    Usbekistan will 2021 bis 2025/2026 etwa 6,5 Milliarden US-Dollar in die Stromerzeugung investieren. Die Weltbank fördert eine umfassende Reform der Stromwirtschaft.

    Die Stromversorgung zählt in den kommenden Jahren zu den investitionsträchtigsten Branchen Usbekistans. Mit 19 Projekten in der Stromerzeugung sollen die installierten Kapazitäten um 11.500 Megawatt erweitert werden. Unter den Vorhaben befinden sich mehrere große Fotovoltaik- und Windkraftparks.

    Im Jahr 2021 wurde damit begonnen, 130.000 Kilometer an Niederspannungsleitungen und 40.000 Transformatoren in den Regionen zu erneuern. Die Weltbank begleitet die Umstrukturierung und Modernisierung der Stromwirtschaft finanziell mit 380 Millionen US-Dollar.

    Mehr Informationen:

    Solarpaneele und Windräder säumen bald die Seidenstraße

    Ausländische Unternehmen wirbeln usbekischen Stromsektor auf

    Usbekistan steckt mehr als 6 Milliarden US-Dollar in seine Wärmekraftwerke

    Von Uwe Strohbach | Taschkent

  • Textil- und Bekleidungsindustrie

    Usbekistan entwickelt sich zu einem internationalen Branchenhotspot. Der Industriezweig zählt zu den Top-Investitionsbranchen im verarbeitenden Gewerbe.     

    Die Regierung verfolgt ein ehrgeiziges Ziel: Das jährliche inländische Aufkommen an Baumwollfasern (1,1 Millionen Tonnen) soll 2023 gänzlich zu Halb- und Fertigprodukten weiterverarbeitet werden. Zentrale Branchenkonzepte für die Jahre 2020 bis 2025/2026 umfassen mehr als 200 Vorhaben für etwa 3 Milliarden US-Dollar (US$).

    Während es 2018 lediglich 15 Baumwoll-Textilcluster gab, waren es Ende August 2021 schon 122. In den Jahren 2022 und 2023 wird die Textil- und Bekleidungsindustrie mit weiteren etwa 700 Millionen US$ erneuert und ausgebaut. Partner werden mehr denn je auch für die Produktion neuer Erzeugnisse gesucht. Hierzu zählen Misch- und Jeansstoffe, synthetischen Garne und Schutzbekleidung.  

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    Milliarden-Investitionen für die usbekische Textilbranche

    Usbekistans Textil- und Bekleidungsindustrie boomt

    Usbekische Schuh- und Lederbranche expandiert weiter

    Von Uwe Strohbach | Taschkent

  • Maschinenbau

    Usbekistan will den Landmaschinenbau in Kooperation mit ausländischen Partnern weiter vorantreiben.

    Der Schwerpunkt des usbekischen Maschinenbaus ist und bleibt der Produktion von Landtechnik. Allerdings sind die Ausbaupläne überschaubar. Mittelfristig ist geplant, ein Cluster für Landmaschinenbau in der Stadt Tschirtschik (Provinz Taschkent) zu errichten.

    Die bisher in der Landesmetropole Taschkent ansässigen Landtechnikhersteller sollen dorthin verlagert werden. Das Minsker Traktorenwerk (Belarus) hegt Pläne für die Montage von jährlich bis zu 3.000 Traktoren in Kooperation mit der Taschkenter Fabrik für Landtechnik. Ein weiteres Unternehmen aus Belarus, Gomselmasch, erwägt eine Montagelinie für Futtermittelmaschinen aufzubauen. 

    Von Uwe Strohbach | Taschkent

  • Pkw- und Nfz-Produktion

    Die Pkw-Schmiede UzAuto Motors investiert viel Geld in neue Modelle. Ausländische Investoren planen zahlreiche Kfz-Montageprojekte.  

    In der Kfz- und Kfz-Zulieferindustrie beläuft sich der Gesamtwert der Projekte auf 1,2 Milliarden US-Dollar (US$). Allein 500 Millionen US$ lässt sich UzAuto Motors die Produktionsumstellung auf neue Pkw-Modelle kosten.

    Zahlreiche ausländische Firmen realisieren oder planen in Kooperation mit usbekischen Partnern den Auf- und Ausbau von Kfz-Montagelinien. Die Kosten für diese Vorhaben werden auf etwa 300 Millionen US$ veranschlagt. Darüber hinaus gibt es mehrere Projekte in der Kfz-Zulieferindustrie.

    Mehr Informationen: 

    Usbekistans Automobilindustrie steht vor einem Umbruch

    Von Uwe Strohbach | Taschkent

  • Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei

    Der Ausbau der Obst-, Gemüse- und Tierproduktion steht im Fokus. Neue und geplante Agrarparks bieten lohnende Geschäftschancen.

    Die Strategie für den Agrarsektor sieht bis 2025 einen jährlichen Zuwachs in der zusätzlichen Wertschöpfung von 3 bis 5 Prozent vor. Außerdem sollen sich die jährlichen Exporte gegenüber 2019 auf 10 Milliarden US-Dollar (US$) vervierfachen. 

    Hierzu sollen die Errichtung und der Ausbau von Obst-, Gemüse- und Weinclustern beitragen. Geberbanken stellen viel Geld bereit, um günstige institutionelle Rahmenbedingungen im Agrarsektor zu schaffen (Fachinstitute, Aus- und Weiterbildung), Pilot-Cluster aufzubauen, Logistikzentren zu errichten sowie wassersparende Bewässerungssysteme zu implementieren. Die Kredite summieren sich für den Zeitraum bis 2024/2025 auf mehrere Milliarden US$. 

    Mehr Informationen:

    Neue Investitionsoffensive in Usbekistans Landwirtschaft

    Berauschende Aussichten im Nutzhanf-Geschäft

    Von Uwe Strohbach | Taschkent

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