Sie sind ein ausländisches Unternehmen, das in Deutschland investieren möchte?

Zollbericht Welt WTO

Handel ist zunehmend von Handelsbarrieren betroffen

WTO-Bericht zeigt Zunahme der Handelsbeschränkungen vor dem Hintergrund unilateraler Maßnahmen.

Von Dr. Melanie Hoffmann | Bonn

Aus dem aktuellen Trade Monitoring Report der WTO (Berichtszeitraum Oktober 2023 bis Oktober 2024) geht ein Zuwachs an Handelshemmnissen hervor. Der Bestand an Handelsbeschränkungen wächst kontinuierlich weiter und somit auch der Anteil der Handelshemmnisse am weltweiten Import. Mitte Oktober 2024 beläuft sich der Bestand an geltenden Einfuhrbeschränkungen auf schätzungsweise 2.942 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht 11,8 Prozent der weltweiten Einfuhren.

Im letzten Berichtszeitraum führten die WTO-Mitglieder 291 neue handelserleichternde und 169 handelsbeschränkende Maßnahmen für Waren ein. Während seit 2020 zunächst im Zusammenhang mit der Coronapandemie und dann mit dem Krieg in der Ukraine und der damit verbundenen Ernährungsunsicherheit kontinuierlich neue Ausfuhrbeschränkungen eingeführt wurden, ist im aktuellen Berichtszeitraum ein Rückgang an neuen Ausfuhrbeschränkungen zu verzeichnen. Zwar sinkt der Wert neuer Beschränkungen von 193 auf 169 Maßnahmen, jedoch findet kein nennenswerter Abbau bestehender Handelsbeschränkungen statt. Das bedeutet, dass der Bestand an Handelshemmnissen weiter wächst.

Ferner wurden im Berichtszeitraum 450 handelspolitische Schutzmaßnahmen registriert, die meisten davon in Form von Antidumpingmaßnahmen.

Auch wenn die WTO-Mitglieder weiterhin zahlreiche Maßnahmen zur Liberalisierung des Handels erlassen haben, bergen die wirtschaftspolitischen Maßnahmen einzelner Staaten (Stichpunkt: Industriepolitik) das Potenzial, bestehende Handelsspannungen zu verstärken. Der Handel finde zunehmend zwischen gleichgesinnten Volkswirtschaften statt, so die WTO. Der Krieg in der Ukraine habe diesen Trend noch verstärkt. Ferner gebe es noch keine Anzeichen für eine breitere Verlagerung in Richtung Regionalisierung und Nearshoring.

Die Generaldirektorin der WTO hebt zwar die Widerstandsfähigkeit des Handels hervor, jedoch warnte sie davor, dass das globale Handelsumfeld zunehmend fragil, unsicher und prekär erscheint. Das Handelssystem werde routinemäßig für Handelsungleichgewichte verantwortlich gemacht, die größtenteils das Ergebnis inländischer makroökonomischer Kräfte in führenden Volkswirtschaften seien. Dennoch sei der Handel wichtig, um diese Herausforderungen anzugehen und zu bewältigen.

Quelle und weitere Informationen:

nach oben
Feedback
Anmeldung

Bitte melden Sie sich auf dieser Seite mit Ihren Zugangsdaten an. Sollten Sie noch kein Benutzerkonto haben, so gelangen Sie über den Button "Neuen Account erstellen" zur kostenlosen Registrierung.