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Coronakrise verschafft ASEAN E-Commerce großen Schub
Eine Studie von Google, Singapurs Investmentgesellschaft Temask und der Unternehmensberatung Bain Company zeichnet einen kometenhaften Aufstieg des Onlinehandels in der Region.
06.12.2021
Von Frank Malerius | Jakarta
Die umfangreiche Studie e-Conomy SEA 2020 betrachtet die sechs großen Volkswirtschaften der ASEAN. Demnach sind im Coronajahr 2020 etwa 40 Millionen neue Internetnutzer hinzugekommen, so dass nun drei Viertel aller Einwohner online sind und 80 Prozent von ihnen auch online einkaufen.
Der jährlich erscheinenden Untersuchung zufolge belief sich 2021 der Außenumsatz (der Wert der gehandelten Waren und Dienstleistungen) der Internetwirtschaft der ASEAN auf 174 Milliarden US-Dollar (US$) und könnte bis 2030 in einem optimistischen Szenario auf 1 Billion US$ anwachsen. Wichtigster Sektor mit einem Anteil von knapp zwei Dritteln ist der E-Commerce - vor den Segmenten Transport & Nahrungsmittel, Onlinereisebuchung sowie Onlinemedien, die je etwa gleich groß sind.
Indonesien treibende Kraft
Auf Indonesien, das für 36 Prozent der Wirtschaftsleistung der Region steht, entfielen 2021 etwa 40 Prozent der Internetwirtschaft der ASEAN. Obwohl der Archipel den meisten Nachbarländern in technischer Infrastruktur und Bildungsniveau unterlegen ist, ist dort der Boom des Onlinehandels insbesondere seit Ausbruch der Coronakrise mit Händen greifbar.
Praktisch jeder jüngere Städter besitzt ein Handy und nutzt es zum Onlineeinkauf auf beliebten Shoppingportalen wie Tokopedia oder Bukalapak. Und eine ausgeklügelte Mikrologistik aus Hunderttausenden Motorradkurieren liefert die Waren zuverlässig bis in die kleinste Gasse.