Spanien Entwicklungszusammenarbeit
Klimafinanzierung
Die globale Herausforderung Klimawandel schlägt sich auch in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit nieder. Klimaschutz ist eines der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele, das seit dem Pariser Klimaabkommen von 2015 für die Geberinstitutionen an Bedeutung gewonnen hat. Klimafinanzierung in der Entwicklungszusammenarbeit umfasst die Finanzflüsse der Geber an die Entwicklungsländer, damit diese ihre Klimaziele umsetzen können.
Im Jahr 2023 hat sich Spanien eine Strategie für internationale Klimafinanzierung gegeben. Diese basiert auf den Grundsätzen der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC), dem Pariser Klimaabkommen und der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Ziel der Strategie ist es, Spaniens internationale Verpflichtungen zu erfüllen und den spanischen Beitrag zur multilateralen Klimaagenda zu gestalten.
Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Kohärenz der spanischen Entwicklungszusammenarbeit mit den globalen Klimazielen. Die spanische Agentur für internationale Entwicklungszusammenarbeit (AECID) spielt hierbei eine wichtige Rolle als Durchführungsorganisation.
Die Agentur setzt beispielsweise das regionale Programm ARAUCLIMA für Umweltschutz und Klimawandelbekämpfung in Lateinamerika und der Karibik um. Die AECID ist außerdem aktiv am Euroclima-Programm der Europäischen Union beteiligt. Ziel von Euroclima ist es, die Auswirkungen des Klimawandels in 33 Ländern Lateinamerikas und der Karibik durch Förderung von Klimaschutz, Anpassung, Widerstandsfähigkeit und Klimainvestitionen zu mindern.
Die spanische Gesellschaft für Entwicklungsfinanzierung COFIDES spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Klimafinanzierungsstrategie. Sie ist vom Green Climate Fund (GCF) akkreditiert, um GCF-Projekte umzusetzen. Der Green Climate Fund ist ein multilaterales Finanzinstrument, das Entwicklungs- und Schwellenländer dabei unterstützt, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren und sich an den Klimawandel anzupassen.
Schwerpunkte
Die spanische Strategie für internationale Klimafinanzierung ist thematisch breit ausgelegt. Sie nennt folgende Prioritäten:
- Erneuerbare Energien
- Energieeffizienz in Industrie und Gebäuden
- Nachhaltige Mobilität und Verkehr
- Klimaresiliente Infrastruktur
- Landnutzung und Forstwirtschaft
- Landwirtschaft und Viehzucht
- Biologische Vielfalt, Schutzgebiete und naturbasierte Lösungen
- Klimaforschung und -überwachung
- Wasser und Wasserressourcen
- Küstengebiete und Meeresumwelt
- Gesundheit und Klimawandel
- Tourismus und Klimawandel
- Abfall- und Kreislaufwirtschaft
- Nachhaltige Städte und Stadtplanung
- Institutionelle Kapazitätsentwicklung
- Klimabezogene Öffentlichkeits- und Sensibilisierungsarbeit
- Künstliche Intelligenz und Klimawandel (zum Beispiel grüne Algorithmen und Energieoptimierung in Servern)
Wie und was wird berichtet?
Die Industrieländer berichten jährlich ihre Klimafinanzierung an die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Diese Finanzstatistik ist seit 1998 für alle Geberländer verpflichtend. Sie stützt sich auf fünf Kategorien, die sogenannten Rio Marker. Der Umwelt-Marker bildet vor allem Ausgaben für lokal wirksame Umweltprojekte ab. Die Marker zum Klimawandel, zur Wüstenbildung und zur Biodiversität beschreiben Aktivitäten, die eine überregionale oder globale Wirksamkeit haben.
Das Rio Marker-System ist ein Instrument der OECD, das zur Berichterstattung und zum Monitoring von Klimafinanzierung und Investitionen in klimarelevante Bereiche genutzt wird. Für die Entwicklungszusammenarbeit Spaniens liegen diese Zahlen vor:
Gesamtsumme aller OECD- | Spanien | |
Umwelt | 51,0 | 0,5 |
Biodiversität | 11,0 | 0,1 |
Wüstenbildung | 4,8 | 0,2 |
Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels | 38,7 | 0,2 |
Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel | 34,5 | 0,1 |
Mehr Informationen zur Umwelt- und Klimafinanzierung Spaniens finden Sie im OECD-Profil der spanischen Entwicklungszusammenarbeit.
Lesen Sie auch unser Themen-Special Herausforderung Klimawandel - Dekarbonisierung der Wirtschaft.