Luxemburg Entwicklungszusammenarbeit
Klimafinanzierung
Die globale Herausforderung Klimawandel schlägt sich auch in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit nieder. Klimaschutz ist eines der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele, das seit dem Pariser Klimaabkommen von 2015 für die Geberinstitutionen an Bedeutung gewonnen hat. Klimafinanzierung in der Entwicklungszusammenarbeit umfasst die Finanzflüsse der Geber an die Entwicklungsländer, damit diese ihre Klimaziele umsetzen können.
Luxemburg verfügt über einen nationalen Fonds für Klima und Energie, den das Ministerium für Umwelt, Klima und Biodiversität verwaltet. Der Fonds deckt auch die internationale Klimafinanzierung Luxemburgs ab, die Klimaprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern fördert. Luxemburg vergibt seinen Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung zum einen über multilaterale Organisationen – insbesondere über den Green Climate Fund –; zum anderen werden bilaterale Projekte über den Fonds finanziert.
Seit 2019 ist die Luxemburg Development Agency (LuxDev) vom Green Climate Fund (GCF) akkreditiert. Das bedeutet, dass sie GCF-finanzierte Projekte durchführen darf. Der 2010 unter der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen UNFCCC gegründete Fonds stellt Mittel für Klimaprojekte in Entwicklungsländern bereit.
Luxemburg zeichnet sich dadurch aus, dass das Land seine internationale Klimafinanzierung nach dem Prinzip der Zusätzlichkeit vergibt. Das bedeutet, dass alle neuen Finanzierungzusagen im Klimaschutzbereich zusätzlich zu den bereits zugesagten Mitteln der Entwicklungszusammenarbeit gemacht werden.
Schwerpunkte
Die Strategie 2021-2030 für die Umwelt und den Klimawandel der luxemburgischen Entwicklungszusammenarbeit legt vier thematische Schwerpunkte fest:
- Resilienz der Grunddienste sicherstellen durch klimaresiliente und nachhaltige Energie-, Wasser- und Ernährungssysteme
- Ökologische Sektoren und grüne Wertschöpfungsketten stärken, zum Beispiel in den Bereichen Abfallmanagement, Kreislaufwirtschaft, erneuerbare Energien und Tourismus
- Nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen fördern
- Politikdialoge durchführen und institutionelle Kapazitäten bezüglich der ökologischen und klimabezogenen Planung entwickeln, sowohl auf nationaler als auch auf lokaler Ebene
Wie und was wird berichtet?
Die Industrieländer berichten jährlich ihre Klimafinanzierung an die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Diese Finanzstatistik ist seit 1998 für alle Geberländer verpflichtend. Sie stützt sich auf fünf Kategorien, die sogenannten Rio Marker. Der Umwelt-Marker bildet vor allem Ausgaben für lokal wirksame Umweltprojekte ab. Die Marker zum Klimawandel, zur Wüstenbildung und zur Biodiversität beschreiben Aktivitäten, die eine überregionale oder globale Wirksamkeit haben.
Das Rio Marker-System ist ein Instrument der OECD, das zur Berichterstattung und zum Monitoring von Klimafinanzierung und Investitionen in klimarelevante Bereiche genutzt wird. Für die Entwicklungszusammenarbeit Luxemburgs liegen diese Zahlen vor:
Gesamtsumme aller OECD- | Luxemburg | |
Umwelt | 51,0 | 0,1 |
Biodiversität | 11,0 | 0,01 |
Wüstenbildung | 4,8 | 0,01 |
Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels | 38,7 | 0,02 |
Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel | 34,5 | 0,06 |
Mehr Informationen zur Umwelt- und Klimafinanzierung von Luxemburg finden Sie im OECD-Profil der luxemburgischen Entwicklungszusammenarbeit.
Lesen Sie auch unser Themen-Special Herausforderung Klimawandel - Dekarbonisierung der Wirtschaft.