Brasilien legt neue Methode für Mindestlohnerhöhung fest

Am 30. Dezember 2024 wurde im Amtsblatt das Dekret 12.342 veröffentlicht, das den Mindestlohn in Brasilien erhöht. Der neue Mindestlohn liegt seit dem 1. Januar 2025 bei 1.518 R$ (rund 235 Euro). Die Erhöhung beträgt 7,5 Prozent gegenüber dem 2024 geltenden Mindestlohn.

Von besonderer Bedeutung ist die Änderung der Berechnung für die Erhöhung des Mindestlohns in Brasilien: Seit 2023 gilt dort das Gesetz 14.663, das eine sogenannte permanente Wertsteigerung des Mindestlohns (Política de Valorização do Salário Mínimo - PVSM) vorsieht. Das bedeutet, dass der Mindestlohn jährlich an die Inflation und das Bruttoinlandsprodukt angepasst wird, um den Arbeitnehmer:innen reale Gewinne zu sichern. Es handelt sich um eine Staatspolitik zur Verbesserung der Einkommensverteilung und zur Stärkung der Kaufkraft der Beschäftigten.

Am 27. Dezember 2024 trat allerdings das Gesetz 15.077 in Kraft, das eine Obergrenze für die Erhöhung des Mindestlohns zwischen 2025 und 2030 festlegt. Diese Maßnahme ist Teil der Strategie der Regierung zur Senkung der Staatsausgaben, auch im Bereich der Sozialversicherung. Grundsätzlich besteht in Brasilien nach wie vor das Grundprinzip einer dauerhaften Wertsteigerung des Mindestlohns. Der Unterschied ist nun, dass die Erhöhung nicht mehr als 2,5 Prozent über der Inflation liegen darf.

Zum Thema:

• GTAI-Rechtsbericht Brasilien ändert Regeln für die Anpassung des Mindestlohns
• GTAI-Publikation Recht kompakt Brasilien