Staatsbedienstete sollen E-Autos fahren

Mit der Präsidialverordnung 7/2022, gültig seit dem 13. September 2022, will der indonesische Präsident Joko Widodo den Einsatz von E-Autos als Dienstwagen vorantreiben. Darin werden die Institutionen der Zentral- sowie der 34 Regionalregierungen einschließlich der vielen Staatsunternehmen aufgefordert, batteriebetriebene Autos zu nutzen. Das könne über Kauf, Leasing sowie Umrüstung geschehen. Gleichzeitig sollen sie die Nutzung von E-Autos rechtlich und technisch erleichtern. Die Verordnung richtet sich an zehntausende Amtsträger.

Ölimporte belasten den Staatshaushalt

Die indonesische Regierung treibt die Ansiedlung einer Industrie rund um Elektromobilität voran. Hebel dafür sind die großen Nickelvorkommen vor allem auf Sulawesi. So baut LG derzeit in Westjava eine Batteriezellenfabrik. Hyundai setzt vor Ort sein Modell Ioniq 5 zusammen. Mit einem Preis von knapp 50.000 US-Dollar ist es für den Durchschnittsverbraucher jedoch viel zu teuer. Der Strom für die E-Autos wird in Indonesien zu zwei Dritteln aus Kohle gewonnen, die im Land reichlich vorhanden ist.

Ziel der Mobilitätswende ist eine größere Unabhängigkeit von importiertem Benzin. Mehr als die Hälfte des Bedarfs wird eingeführt. Gleichzeitig müssen Benzin und Diesel subventioniert werden, damit Mobilität für breite Bevölkerungsschichten erschwinglich bleibt. Anfang September 2022 wurden die Subventionen zurückgefahren, um den Staatshaushalt nicht zu überlasten. Das führte zu großem Unmut in der Bevölkerung.